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    The Cramps
    Fiends Of Dope Island

    VÖ: 17.04.2003 | Label: Vengeance/EFA
    Text:

    Fast sechs Jahre war es still um die Swamp-Boogie-Surfabilly-Rock’n’Roller, aber mit den Cramps muss man immer rechnen. Mindesthaltbarkeitsdatum: bis in alle Ewigkeit.

    Der unverwüstliche Lux Interior grinst einen immer noch angriffslustig vom Cover an und seine Femme Fatale Poison Ivy hat auch heute noch ausschließlich Netzstrümpfe, hochhackige Lackstiefel und knappe Leoparden-Oberteile im Schrank. Und die beiden dürfen das, auch wenn das gesetzlich festgelegte Rentenalter unaufhaltsam näher rückt.

    Nach ‚Sony‘ und ‚Epitaph‘ in der jüngeren Vergangenheit mag es vielleicht ein Abstieg sein, nun wieder auf dem eigenen Kleinlabel ‚Vengeance Records‘ zu veröffentlichen. Aber wenn man erst einmal einen so weiten Weg zurückgelegt hat wie die Cramps, muss es als Fortbewegungsmittel nicht mehr zwingend die Concorde sein, per Anhalter auf einem Viehtransporter kommt man schließlich auch voran. Wobei es hier auch gar nicht ums Vorankommen geht, sondern um die Wahrung eines im Zeitraum von über 25 Jahren erarbeiteten Standards. Und die Cramps schaffen es auch heute noch mit beeindruckender Lässigkeit, leidenschaftlichen Rock’n’Roll zu zelebrieren.

    Ob nun lasziv-relaxte Dschungel-Exotik mit „Taboo“, atemloser Sexabilly à la „Oowee Baby“, simpel stampfender („Big Black Witchcraft Rock“, die erste Singleauskopplung) oder trocken zirpender Midtempo-Rock’n’Roll („Hang Up“) – war alles schon mal da, darf alles gerne wiederkommen. Dass drei der vier hier hervorgehobenen Songs Coverversionen sind – „Taboo“ stammt von der Latin-Künstlerin Margarita Lecuona, „Ooowee Baby“ von Country-Singer/Songwriter Jerry Reed und „Hang Up“ von The Wailers (die US-Garagenrocker aus den 60ern, nicht Bob Marleys Backing-Band!) – fällt keineswegs negativ ins Gewicht. Schließlich sind The Cramps schon immer die Meister der gelungenen Adaption gewesen. Und pubertäre Ausrutscher im lyrischen Bereich wie „Dr. Fucker M.D.“ oder „Elvis Fucking Christ“ verzeiht man potenziellen Großeltern doch gerne, oder?

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