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    Burning Brides
    Fall Of The Plastic Empire

    VÖ: 24.03.2003 | Label: V2/Zomba
    Text: Patrick Großmann

    Lights, camera, action! The Who treffen auf Punk’n’Roll-Zorn plus vereinzelte Black-Sabbath-Riffs – und alles wird gut.

    Mit Verspätung endlich auch hierzulande zugänglich, zeigt der Erstling des Trios aus Philadelphia eindrucksvoll, wie man Punkrock-Adrenalin in nur 33 Minuten mit kritischen Botschaften und gelegentlichen Doom-Exzessen vernäht, ohne aus der Spur zu fliegen. Sicher, woher Mastermind und Ex-Theaterschauspieler Dimitri Coats seine Inspirationen hat, ist unschwer zu benennen. Gleich der wütende Opener „Plank Of Fire“ erinnert allerdings neben den üblichen Verdächtigen aus dem Detroit vor 30 Jahren (MC5, Stooges) angenehm an die Briten The Cooper Temple Clause und deren latente Verschrobenheit. Andernorts schimmert die gleichzeitig lässige wie todernste Art der Kollegen vom Black Rebel Motorcycle Club durch. Doch Lockenkopf Couts ist nicht bloß ein zum Galle-Spucken berufener Shouter – er hat auch die höhere Pop-Schule mit Bravour bestanden, wie das alles überstrahlende „Arctic Snow“ in aller Deutlichkeit unterstreicht: Diese Nummer ist wahrlich ein lupenreiner Noise-Kracher samt exzellenter Hookline, der in Bälde so manchen Dancefloor in den geschmackvollen Discos dieser Republik rocken dürfte. Dass er zu allem Überfluss sogar weiß, wo die Gitarren-Harke hängt, beweisen mehrere gelungene Solo-Eskapaden – siehe hierzu beispielsweise das famose „Glass Snipper“. Dabei nimmt man den Burning Brides definitiv ab, dass sie ihre Kritik am blinden Konsumterror ernst meinen. Am deutlichsten tritt dies neben dem das Album abschließenden, cool groovenden Titeltrack im bergan preschenden, Haken schlagenden „If I’m A Man“ und seinen verschwörerischen Sprechpassagen zu Tage. Voila: Mit den Burning Brides gibt es endlich mal wieder eine Rockdröhnung, bei der neben dicken Eiern weder die Songs noch das Hirn des Hörers zu kurz kommen. Verlöre „Fall Of The Plastic Empire“ nicht an einigen Ecken tendenziell an Stringenz, es hätte gar das Zeug zum Genre-Klassiker.

    weitere Platten

    Leave No Ashes

    VÖ: 31.01.2005