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    Myballoon
    Between Here And Away

    VÖ: 17.02.2003 | Label: Gun/BMG
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Neue Chance, neues Glück? Myballoon setzen mit cleverem Sirenen-Rock erneut zum Durchbruch an. Wir errinern uns: Etwas zu unrecht ist „Perfect View“, das Debüt der Berliner, vor drei Jahren ziemlich untergegangen. Abgesehen von ihrem klitzekleinen Radiohit „On My Way“ galt auch für Myballoon das, was für die meisten fähigen deutschen Bands gilt: Erfolg haben immer nur die anderen. Dabei unterscheiden sich Myballoon merklich von Reamonn und Konsorten: Durch Frontsirene Tom Lüneburger nämlich, gegen dessen Gejohle selbst Polizei und Feuerwehr mit vereintem Tatütata nicht ankommen würden. Ein derart präsenter Sänger mag nicht jedermanns Sache sein, aber gerade er verleiht Songs wie „Trust No One“ ihre Catchiness. Und nachdem auf dem Vorgänger zwischen all den geradeaus nach vorn rockenden Nummern noch die fehlende Abwechslung zu beklagen war, ist nun auch dieser Vorwurf vom Tisch. Das bittersüße „Twenty-One“ wäre auch auf dem letzten Oasis-Album nicht negativ aufgefallen, und mit „Don’t You Know“ zaubern Myballoon sogar eine hübsche kleine Pianoballade aus dem Ärmel. Myballoon haben vorgelegt, jetzt sind die Plattenkäufer am Zuge.
    Armin Linder 8

    Besinnen wir uns mal kurz und fragen uns, was wir hier machen. Wir versuchen, musikalische Alternativen aufzuzeigen, wir suchen einzigartige Töne im Brei der Mainstream-Musik. Das machen wir. Dann kommt das neue Album von Myballoon. Und da mach ich nicht mehr mit. Was die drei Berliner aufgenommen haben, ist perfekt produziert, instrumentiert und komponiert – konfektionierter Gitarren-Pop. Es ist Musik, die runter geht wie warme Cola – schmeckt bekannt, klebt und sorgt für unbefriedigenden Nachdurst. Es gibt hier keinen einzigen einzigartigen Ton, keine neue Idee, nichts. „Between Here And Away“ verhandelt Allgemeinplätze. Jedes Riff, jede Melodie, jede Bridge scheint bekannt. Und manchmal ist gleich klar, woher: „Don’t Go Away“ beginnt zum Beispiel haargenau wie „Everlong“ von den Foo Fighters. Das ist musikalischer Wertekonservatismus. Und genau der ist der Furunkel am Arsch der deutschen Musikszene. 4Lyn klingen wie Limp Bizkit, Heyday wie Creed, Liquido wie Smash Mouth – und nichts passiert. Liegt das daran, dass wir in Reihenhäusern aufwachsen und nicht in Slums? Dass unsere Eltern uns schon mit 16 einen Bausparvertrag ans Knie nageln? Myballoon werden Erfolg haben, weil deine Mama und deine kleine Schwester sie lieben werden. Ich halte es da eher mit Tom Waits: „Das einzige, was man von dieser Platte sagen kann, ist, dass sie den Staub vom Plattenteller fernhält.“
    Tino Hanekamp 2

    weitere Platten

    Perfect View

    VÖ: 17.04.2000