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    Johnny Marr
    Boomslang (mit The Healers)

    VÖ: 17.02.2003 | Label: Imusic/Rough Trade
    Text: Quintus Berger
    7 / 12
    Johnny Marr - Boomslang (mit The Healers)

    Wüsste man nicht um den eigentlichen Verlauf der Inspirationskette, man könnte glatt denken, der ehemalige The-Smiths-Gitarrist beklaut seine Nachahmer.

    The Smiths, geboren 1982, zu Grabe getragen fünf Jahre später, gelten als der Prototyp aller Britpop-Bands. Am Mikro fand sich Charismatiker Morrissey im Mittelpunkt des Interesses, das musikalische Gehirn war jedoch ein anderer. Über fünfzehn Jahre, ein halbgares Projekt (Electronic) und unzählige Jobs als Sideman für The The, Beck, Neil Finn etc. später, traut sich Johnny Marr endlich, eine CD unter eigenem Namen heraus zu bringen. Der Erwartungsdruck von Seiten seiner alten und über die Jahre nachgewachsenen neueren Fans sollte eigentlich immens sein. Doch der Mann, vor dem selbst Megagroßmäuler wie die Gallagher-Brüder, Nicky Wire oder Kelly Jones im Staub kriechen, tut so, als wäre die Veröffentlichung von „Boomslang“ gar nichts Besonderes. Und irgendwie ist sie das auch nicht: Songs wie „The Last Ride“ oder „Bangin‘ On“ können nämlich nur mit Oasis light umschrieben werden. Dem relaxt groovenden „Need It“ ist ein definitives Charlatans-Feeling zu eigen, während „Down On The Corner“ an die Stone Roses zu ihren besten Zeiten erinnert. Verdammt, Marrs Stimme klingt sogar nach der von Ian Brown! Im Prinzip ist „Boomslang“ eine richtig geile Indierock-Platte geworden. Doch der Held unserer Jugend (sowie aller eben genannten Musiker) sieht sich leider einem echten Dilemma gegenüber. War früher einmal er der Erneuerer, der Mann, der die Richtung bestimmte, so sieht es nun aus, als würde er samt Begleiter (u.a. Ringos Sohn Zak Starkey, Ex-Kula Shaker-Mitglied Alonso Beavan) der Führung anderer folgen.

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