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    Korn
    Issues

    VÖ: 15.11.1999 | Label: Epic/Sony
    Text: Maik Koltermann
    Platte des Monats
    Korn - Issues

    Nicht etwa eine Rückbesinnung auf Härte ist die „Issues“ beherrschende Eigenschaft – Beklemmung ist das Schlüsselwort.

    Das vierte Korn-Album in fünf Jahren ist eine Reise in die verwüstete Seelenlandschaft des Frontmanns geworden, an deren Ende man sich nach sechzehn Stücken selbst einer Therapiesitzung nahe sieht. Wenn Davis dies unter dem Einfluss der Glücksdroge Prozac geschrieben hat, was hätte uns dann wohl erwartet, wenn er nie auf Amerikas meistverwendetes Psychopharmakon gestoßen wäre? Eröffnet wird der dunkle Reigen von einem mit „Dead“ betitelten Dudelsack-Intro, zu dem Davis „All I want in life is to be happy“ singt. Mit fortschreitender Spieldauer wird einem mehr und mehr klar, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sein dürfte. Musikalisch befindet man sich mit „Issues“ jedoch weiterhin eindeutig auf der Gewinnerstraße, denn wenn es um Songwriting, Ausdruck und Ideenreichtum geht, sind Korn innerhalb ihrer stilistischen Nische in dieser Form unerreicht. Davis hat die Bandbreite seiner Vocals ein weiteres mal vergrößert sowie seinen Sinn für Refrains verbessert, was seinen Gesang so abwechslungsreich wie nie zuvor wirken läßt. War „Follow The Leader“ schon ein Höhenflug der Band, der schwer zu toppen schien, so scheint die atmosphärische Dichte dieses Albums den Vorgänger fast verblassen zu lassen. Unter der produktionellen Obhut von Brendan O’Brien, der sich als echter Glücksgriff für die Band herausstellt, haben Korn ein Album im engeren Sinne des Wortes erschaffen. Dies ist keine Ansammlung von einzelnen Stücken, sondern ein Gesamtkunstwerk, bei dem es eigentlich müßig ist, einzelne Songs hervorzuheben, weil sich erst im Kontext ihre ganze Qualität herausstellt. Reich an soundtechnischen Spielereien und trotz der bandtypischen Sperrigkeit bis ins Detail rund arrangiert, sind die Übergänge von brutaler Heftigkeit zu psychotischer Ruhe so fließend gestaltet, dass man nur staunen kann. Dazu noch mehrstimmige Backgroundgesänge, endlos viele Effektspuren und stimmungsvolle Zwischensequenzen… fertig ist das Meisterwerk!

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