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    Superdrag
    Last Call For Vitriol

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Rykodisc/Zomba
    5 / 12

    Mit den richtigen Zutaten kocht sich die Indierock-Suppe fast von allein. Ist es da noch wichtig, wie der Küchenchef aussieht?
    Wenn sich Westerwelle für Indierock interessierte, Superdrag wären seine Lieblingsband: Geschickt dient man sich hier vielen Geschmacksherren an, ohne eindeutig Position zu beziehen, bleibt prinzipiell offen und jedem gegenüber koalitionsfähig – und eine Menge Spaß, Spaß, Spaß macht „Last Call For Vitriol“ obendrein. Der Opener „Baby Goes To 11“, bei dem Guided By Voices-Typ Bob Pollard mitsingt, legt ziemlich offen die Hüsker Dü- und Replacements-Wurzeln dar, das folgende „I Can’t Wait“ bedient sich im Spätsiebziger-Simpelrock und hätte so auch auf der neuen Hellacopters-Platte Platz gefunden, während Song Nummer drei, „The Staggering Genius“, zwischen nirvanesker Popwut und Therapy? zu „Troublegum“-Zeiten pendelt. Später surft man mit Nada zurück in die Major-Tage der Band, als man das Vorprogramm für Weezer und Green Day bestreiten durfte, packt für „Safe & Warm“ die Pedal Steel aus (schließlich handelt es sich hier um die obligatorische, textlich höchst banale Ballade mit Country-Touch), während bei „Her Melancholy Tune“ die Devise des Gitarristen und Hauptsongwriters `Nachname verpflichtet` lautet: Wenn man schon Davis heißt, kommt man um eine Kinks-Hommage wohl kaum herum. Eine kurzweilige Dreiviertelstunde voller Aha-Effekte, Wiedersehensfreuden und `an wen erinnert mich das nochmal?`-Grübeleien, und am Ende bleibt nur noch eine (wenn auch entscheidende) Frage offen: Wer sind eigentlich Superdrag?

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