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    Dead And Gone
    The Beautician

    VÖ: 01.12.2003 | Label: Gold Standard/EFA
    Text: Jan Bauckhorn
    10 / 12

    Dead And Gone kreuzen den Müllhalden-Blues von Birthday Party mit dem wüsten Splitter-Hardcore früher Black Flag und basteln sich so ihre eigene Rostige-Messer-Musik.

    Für diese Platte werden einen die Freunde hassen. Und die wirklichen Freunde werden sich Sorgen machen. Zu Recht. Betrunkene Verstörtheit, die sich nur noch in äußerster Brutalität zu kanalisieren weiß. Ziellos, aber genau deshalb ins Schwarze treffend. Hardcore meint hier exakt das, was es ist. Falls man mal ohne jegliche Erinnerung verschwitzt und blutend an einem vollkommen fremden Ort aufwacht. Ganz schönes Geschreie, was Shane Baker hier durch seine azetonvergurgelte Kehle nach oben spült. Wer sich an die Laughing Hyenas erinnert, und zu La Muerte-Klängen durch spanische Touristenorte fährt, dem wird „The Beautician“ viel grimmige Freude bereiten. Billige Drogen. Hier ist jedes Gitarrenriff mit dreckigen Fingernägeln gespielt, jede Wette. Manche dieser 13 Ausbrüche sind so kurz und überfallartig, dass man sich wirklich fragt, was einen da gerade eben, laut hupend und höhnisch lachend, überfahren hat. Songs wie das schleppend vor sich hinrockende „Blood From A Ghost“ oder krampfartig-eruptive Voodoo-Knüppeleien wie „Smile“ sprechen für sich: Dead And Gone sind hungrige, verzweifelte Tiere, knietief in Blut, Blues und Noise. Das klingt nach Prügeleien auf der Bühne, Überfall im Schnapsladen, und schreit nach einer Produktion, die noch tiefer ins Fleisch schneidet. Steve Albini, übernehmen Sie. Ehe sich diese Bande noch selbst zerfleischt.