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    Cadillac
    Cure

    VÖ: 01.01.1900 | Label: MNW/Zomba
    9 / 12

    Der Blues sei unsterblich, sagen die Weisen. Gott sei Dank. Bands wie Cadillac sorgen dafür, dass das auch so bleibt.

    Dass Rockendes aus den guten alten 60ern und 70ern auch heute noch hinter allem schimmert, was am Gitarrenhimmel Rang und Namen hat, fällt hinter all den Mosfet-Wänden und Brutalo-Soundmaschinen kaum noch auf. Cadillac wissen das. Die Härte kommt bei den Norwegern – wenn überhaupt – nicht aus dem Effektgerät from hell, sondern aus den Händen und dem Hals. Das klingt je nach Gemütslage nach Jimi Hendrix himself, nach dem leicht schrulligen Timbre von Lou Reed oder auch mal nach einem heiseren Chris Cornell. Auch Freunde von Monster Magnet oder den (späten) B-Thong könnten hier durchaus um Sinn und Verstand gebracht werden. Heaviness scheint in Riffs wie denen in „Sandman“ bereits implantiert, doch im nächsten Track weiß das Trio aus dem Motorpsycho – Umfeld plötzlich mit weiblichen Background-Gesängen oder einem experimentell misshandelten Saxophon („Marshmallow Man“) zu überraschen. In ihrer kalten Heimat schafften die Norweger mit dem Ruf als kompromisslose Mainstream-Terroristen den ad hoc-Sprung in die Singlecharts und wurden zu allem Überfluss noch Live Act des Jahres 2000. Ich weiß nicht, ob das genug ist, um dem Blues eine Kur zu verabreichen – wenn er denn eine nötig hat. Für den Status als potenzielle Konsensband der kommenden Monate reicht es allemal.