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    Daniel Lioneye
    The King Of Rock’n’Roll

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Gun/BMG
    1 / 12

    Kann nicht singen, kann nicht spielen / nun, da geht’s mir wie so vielen. / Einz’ger Unterschied, juhu: / Ich bin bei HIM – und was kannst du?
    Toll, was Koks so alles möglich macht: Introvertierte Schüchternasen werden zu plappernden Wasserfällern, alternde Non-Erektionisten zu Sexmonstern, und selbst ein mindertalentierter Goth’n’Gähn-Gitarrist aus der finnischen Provinz hält sich dank des weißen Pulvers auf einmal für die Heilige Dreifaltigkeit aus Elvis, Danzig und Zodiac Mindwarp. Daniel Lioneye heißt in seinem ersten Leben nämlich Lily Lazer und hat als Valos Little Helper mit HIM inzwischen einen solchen Status erreicht, dass die arme Plattenfirma nun wohl Zähne knirschend dieses Album veröffentlichen muss, um es sich mit der Ertrag bringenden Hauptband nicht zu verderben. Denn, wer hätt’s gedacht, „The King Of Rock’n’Roll“ ist ein einziger Hohn. Das fängt bei der ach-wie-lustigen Thankslist an, die von Alkohol, Cannabis und Heroin über diverse Stripclubs bis zu Kennedy, Lee Harvey Oswald, Bill Gates und Michael Jackson reicht, setzt sich in den strunzlahmen Hard- bis Schweinerockklischees fort, und hört beim Großkotz-Albumtitel leider lange nicht auf. Lioneye singt dazu nämlich in furchtbarster Elvis-Manier und klingt dabei wie der stockbesoffene Personalchef mit der Stimmbandlähmung, der beim Weihnachtsfeier-Karaoke alle seine Hemmungen verliert und die Tippsen beeindrucken will. Dabei hält er sich, da bin ich mir sicher, für einen Komiker von mindestens Python’schem Format – nur dumm, dass seine Gags allesamt im Nichts versanden: „Dope Danny“ soll wohl ein cool-doppeldeutiger `Drogen sind schick`-Song sein, endet aber in Flachheiten wie „sniffed 3 lines and took the needle / pierced my skin and started to fly“. Und dass das „Knockin’ On Heaven’s Door“-Cover nicht ernst gemeint, sondern eine, hihi, `Verarsche` ist, merkt man auch nur daran, dass fiese Distortion-Geräusche mitten im Song einen CD-Schaden simulieren. Alles in allem anmaßender Mist der untersten Kajüte – also so ziemlich genau das, was man von einem Soloalbum des HIM-Gitarristen erwartet…