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    No Doubt
    Rock Steady

    VÖ: 10.12.2001 | Label: Interscope/Motor/Universal
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Ich fand No Doubt ja immer doof. Na gut, „Don’t Speak“ war eine nette Sommersingle, und Gwen ist schon süß, wenn sie so Rehkitz-artig ins Mikro schmachtet. Aber ansonsten? No No Doubt, langweilig, einfältige Lala, keine Substanz. Und nun: Pop, Popanz, Produzenten. Ein konsequent vollzogener Richtungswechsel und eine Platte voller geplanter Zufälle. Zufälle, die durchaus leicht säuerlich nach Reißbrett schmecken, aber doch welche, die nicht ohne Charme sind. Zumindest dann, wenn man Popmusik – ich meine so richtigen, brutal poppigen Pop zwischen Kylie, Madonna und Britney – irgendwie leiden mag. Sind wir ehrlich: Immer Trauerkloß ist doch auch scheiße. Es gibt Momente, da ist man happy. Dann kommt „Rock Steady“ ungemein. Denn trotz multipler Gefälligkeit überzeugen doch die Songs, das Detail, die Melodien. Sicher, bei einer solchen Produktion ist man schnell bei „plätschert nett“ und „für nebenbei“, aber es ist mehr dahinter: Witz, Style, Eleganz, prägnantes Songwriting und der Mut, so etwas einfach mal zu machen. Damit hat die Platte schon mal deutlich mehr zu bieten als die vergleichsweise dröge letzte Garbage. Schreiberkollege Hanekamp hat gemeint: „Mit dieser Platte werden sie im VISIONS-Land aber nicht viel reißen.“ So wird’s wohl kommen – obwohl das schade wäre.
    Sascha Krüger 8

    Gwen Stefanis Hit-Single mit Eve deutete schon an, wohin der Weg No Doubt nach ihrem ausgemachten Flop „The Return Of Saturn“ führen würde: auf die Dancefloors. Schön und gut – Bands dürfen und sollen sich entwickeln. Muss man allerdings so weit gehen, dass die Unterschiede zu Britney sich im Nuancen-Bereich bewegen? Die erste Single „Hey Baby“ dient dabei als Paradebeispiel für die neue Richtung: No Doubt geben sich künstlich, flach, substanzlos und sind pervers aufdringlich auf Hit getrimmt. Das könnte sogar klappen, „Oops I Did It Again!“ ist nach dem zwanzigsten Hören ja schließlich auch ganz nett; irgendwann kapituliert der Geschmack vor der Penetranz. So funktioniert eben diese Art von Pop, die lediglich als Gebrauchsgut konzipiert ist und bei der die weitere Beschäftigung nicht wirklich lohnt. Bei einer Band, die ohnehin nie für besonderen Tiefgang stand, ist ‘Wegwerf-Pop’ ein doppelt vernichtendes Urteil. Die Idee, die Songs an verschiedene Produzenten zur Bearbeitung zu schicken, entpuppt sich im Nachhinein ebenfalls als schnapsige – Leute wie Dave Stewart, Prince oder Sly & Robbie haben ihre Heydays ja auch schon die ein oder andere Dekade hinter sich, und das hört man den muffigen Sounds und Beats auf „Rock Steady“ oft auch an. Ärgerlich.
    3

    weitere Platten

    Push And Shove

    VÖ: 21.09.2012

    Everything In Time

    VÖ: 25.10.2004

    Singles 1992-2003

    VÖ: 24.11.2003

    The Return Of Saturn

    VÖ: 10.04.2000

    Tragic Kingdom

    VÖ: 30.11.1999