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    Favez
    A Sad Ride On The Line Again

    VÖ: 01.01.1999 | Label: Stickman/Indigo
    8 / 12

    Die Band aus Lausanne wird mich dafür wahrscheinlich unendlich hassen, aber der Eindruck drängt sich mir bei der Suche nach einer griffigen Beschreibung für ihre Musik auf dieser Platte (denn eigentlich sind sie härter) einfach zu sehr auf: Radiohead light. Die Neuentdeckung der sich schon häufiger als geschmackssicher erwiesenen ‘Stickman’-Macher versteht es in der Tat bemerkenswert gut, echtes intoniertes Gefühl zu zeigen und sich zugunsten eines wunderschön komponierten Songs sehr weit zurückzunehmen. Die Melodien sind herzerwärmend, ohne dabei auch nur im Ansatz kitschig zu sein, die Instrumentierung ist devot bis hin zur Vollakustik. Trotzdem ist „A Sad Ride On The Line Again“ kein Lagerfeueralbum ohne Biß und auch meilenweit davon entfernt, zu gefühlsduseliger Schmusesoße zu verkommen. Sie scheinen zu wissen, daß es auch bei Menschen mit einem ausgefeilten Musikgeschmack Momente gibt, in denen sie gerne so etwas wie Kuschelrock auf hohem Niveau hören würden. Daß ihr Sänger dabei streckenweise in Intonation und Zweistimmigkeit halt stark an Thom Yorke erinnert und auch ihre Kompositionen zum Teil große Ähnlichkeit mit denen von Radiohead aufweisen, fällt spätestens beim dritten Hören nicht mehr so ins Gewicht, denn dann beginnen ihre analogen Pop-Kleinode ihre ganz eigene Schönheit zu entwickeln. Eine ruhige Platte für ruhige Momente.

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