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    T.S.O.L.
    Disappear

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Nitro/Zomba
    9 / 12

    Hätte ihr Klassiker „Dance With Me“ Anfang der Achtziger mehr Beachtung gefunden, hätten wir heute wahrscheinlich ein etabliertes Genre namens Goth-Punk.
    Doch die True Sounds Of Liberty blieben zwar ihrem hang zu morbiden Themen treu und brachten mit „Beneath The Shadows“ (’83) und „Change Today?“ (’84) noch würdige, rockigere Nachfolger heraus. Dann aber toupierten sie sich die Haare im Sleaze-Poser-Style und frönten ohne ihren sehr soundprägenden Sänger Jack Grisham (der dann mit Joykiller recht feine Melodycore-Scheiben fabrizierte) peinlichen Hardrock-Standards. „Revenge“ ging noch so, „Hit & Run“ war schon schlimmer Dokken-Style und „Strange Love“ geriet dann so unterirdisch, dass wohl niemand ob der danach folgenden Auflösung der Band allzu viele Tränen verdrückte. Jetzt sind die Cali-Punks mit Grisham am Mikro und dem alten Spirit im Herzen zurück, und das paradoxerweise „Disappear“ betitelte Comebackalbum kommt vielleicht angesichts der anhaltenden Gothic-Welle genau zur rechten Zeit. Wobei T.S.O.L. nichts von dem weinerlichen Pathos der meisten Schwarzkittel haben, sondern eher den rabenschwarzen Humor eines Edgar Allen Poe teilen und sich auch 20 Jahre nach der Necromantiker-Hymne „Code Blue“ wieder genüsslich Themen wie „Sodomy“ widmen. Musikalisch wissen sie dank der immer noch grandiosen Gitarrenarbeit von Ron Emory sowie der simplen, aber sehr wirkungsvoll von Bassist Mike Roche und Drummer Jay O’Brien gezimmerten Rhythmusdecke Fans von Rockern wie The Cult und Punks wie Adolescents gleichermaßen anzusprechen. Ihr Händchen für Hits ist keinesfalls erlahmt, wie die Ohrwürmer „Wasted“, „Paranoid“ und „Renounce“, „In My Head“ oder „Anticop“, das bereits vorab als Single veröffentlicht wurde, zeigen. Beeindruckende Rückkehr alter Säcke.

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