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    Dropkick Murphys
    Sing Loud, Sing Proud!

    VÖ: 22.01.2001 | Label: Hellcat/Epitaph/Connected
    Dropkick Murphys - Sing Loud, Sing Proud!

    Vier-Ohren-Test

    Ein Fall für Neurobiologen: Die Dropkick Murphys senden Impulse an einen bestimmten Teil im limbischen System, der normalerweise nur durch übermäßigen Alkoholgenuss aktiviert wird. Schon die Fussballchöre im Intro geben die Marschrichtung vor: It’s time for Männersport, und Männer, so sagt frau zumindest, sind ja doch eher einfach gestrickt. Gib ihm Bier, setze ihn unter seinesgleichen, und stimme ein fröhliches Lied an: So funktioniert das Spiel von der Wiesn bis zum St. Patrick’s Day, wobei letzterer den eindeutig besseren Soundtrack liefert. Die Dropkick Murphys setzen auf ihrer dritten Platte ihr musikalisches Erbe so gut und vielseitig wie nie in Szene: Um einen Gitarristen sowie die klassischen Instrumente Dudelsack, Mandoline und Flöte ergänzt, haut das inzwischen-Septett auf die Folk-Punk-Pauke, dass Shane McGowan vor Neid der letzte Zahn aus dem Kiefer plumpst. Hier wird nicht mal eben effektheischend mit der rotblonden Inselschönheit geflirtet, nein, die Murphys haben die Musik ihrer Ahnen bis ins Mark verinnerlicht. Bierseliger Irish Folk passt eben optimal zu schmissigem Proll-Punk à la Rancid, doch auch in eher besinnlichen Momenten trägt es die Band nicht aus der Bahn. Respekt. Das bisher beste Album der Pogo-Pogues. Sieht so etwa die Zukunft der Volksmusik aus?
    9/12

    Nichts gegen bierselige Männerbünde, euphorische Fussballchöre oder Platten, auf denen längst vergessene Männer wie der gute Shane McGowan nochmal zu Wort kommen – auch wenn dieses Exponat trinkfreudiger Kultur wahrscheinlich nicht mehr in der körperlichen Verfassung ist, seinen eigenen Namen zu buchstabieren. Muss er ja auch nicht, viel schlimmer wäre es wahrscheinlich, wenn er für alkoholfreies Bier Werbung machen würde. Nun gut, was die Dropkick Murphys hier abliefern, finde ich persönlich einfach nur widerlich. Mit der Stumpfheit, die hier propagiert wird, können vielleicht Bandmitglieder der Toten Hosen ihre Aftershow-Partys feiern, oder aber Rolf Töpperwien sich zur Abwechslung mal die Beine anzünden. Aber hier sehe ich weder Zukunft noch Volksmusik. „Sing Loud, Sing Proud!“ ist die auf Oi-Punk getrimmte Bierzeltversion von Klaus & Klaus: Brabbelndes Altmännergewäsch ohne Wehmut und mit zuviel Möchtegern-Attitüde ausgestattet. Die 16 vorliegenden Stücke sind stumpf runtergeholzte Weisen, die nur auf eines zielen: Mitgrölcharakter. Das ist für eine ansprechende Platte einfach viel zu wenig.
    3/12

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