Six Feet Under
Graveyard Classics

Techno-Remixe von „Riders On The Storm“, Dance-Versionen von Led Zeppelin – die Liste der Verstöße gegen die Musikethik ist endlos, und die Täter sollten gerichtlich verfolgt werden. Aber, liebe Leute: Six Feet Under machen alles wieder gut!

Was bleibt uns in einer stumpfen, kommerziellen Zeit noch anderes übrig, als die Flucht in den Thrash? Mode, Sprache und Kunst im allgemeinen – überall rettet man sich in Extreme als Protest gegenüber dem Zeitgeist. Was zum Teufel aber haben Six Feet Under damit zu tun? Schließlich ist nichts langweiliger als eine Rockband, die Rockklassiker covert. Nicht einmal Änderungen im Arrangement, geschweige denn Experimete gibt es, aber: Wer die neuen Versionen von „California über alles“ oder „Smoke On The Water“ hört, der wird keine Fragen mehr stellen. Chris Barnes wirkt bei seinen Grunzinterpretationen der Originale derart dilettantisch, dass Freude aufkommt. Ich jedenfalls bin beim Hören von „TNT“ aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen. Und das hat absolut nichts mit auslachen zu tun. Denn diese Platte drückt auf eine seltsame, nur durch Musik mögliche Art exakt aus, was ich fühle. Freunde der harten Musik, das solltet ihr euch wirklich mal anhören! Selbst wenn dieses Album ‘nur’ als Höhepunkt einer total kaputten Party endet, das hier ist der wahre Protest gegen die Cover-Plage. Geil!