Semi-Permanent von den Kölner Untogether ist eine Scheibe, die die Band in den Vordergrund stellt und kein elend verschnörkeltes Songwriting mit unnützen Sounds aufplustert.
Keine Effekte, keine Gitarrenwände, kein Kitsch, und doch Rock. Zeitlos zeitgemäß, würde ich sagen. Wenn man sich hier die Gitarrenspur anhört, dann hört man eben die verdammte Gitarre und nicht tausend tolle Tricks, die betrügerisch an der Ehrlichkeit der Songs vorbei schwingen. So müssen Untogether auch live klingen. Eins hört man der Platte allerdings sehr deutlich an – nämlich wo sie aufgenommen wurde: Im November 1999 begab man sich nach Frankreich, um mit Geoff Turner in Noyant-la-Gravoyére die ganze Sache amtlich zu machen. Man darf sich jetzt natürlich fragen, was an diesem unaussprechlichen Ortsnamen so besonders sein soll. Tipp: Ich sage nur Black Box, Shellac usw. Natürlich kann man diejenigen, die sich hier schwer tun, auch einfach auf diese Platte verweisen, die so viele Nuancen des anderen Rock in sich birgt. Sie ist über weite Strecken eine wirklich gute neue Alternative-Rock-Scheibe im klassischen Sinne, hat aber, und das ist das, was das Ding zu etwas besonderem macht, immer wieder den Hang zu schrägen Ausbrüchen mit krachigen Schlagzeugparts, die sehr roh klingen, aber dennoch äußerst eigen und gelungen sind. Klingt ungewöhnlich, aber gut. Also sozusagen ungewöhnlich gut.