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    Shelter
    Mantra

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Roadrunner/IRS
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Gerade weil wir 1995 haben, sollte das typische NYHC-Gedängel endlich nicht mehr als Optimum des musikalischen Outputs dieser Stadt angesehen werden. Vor allem aber frage ich mich, wo Kollege Hiller die musikalische Freveltat wittert, denn das 1993er Album „Attaining The Supreme“ war weitaus getragener und melodischer, als „Mantra“. Man denke nur an das schunkelige „Consumer“ – schwofiger geht`s nimmer. Zugegebenermaßen ist das aktuelle Werk poppiger, d.h. die eingeschlagenen Pfade werden konsequenter verfolgt. Ein Song mit Schnullerbacken-Refrain ist und bleibt rockig, ohne jede HC-Anfälle, während bei den punkigen Stücken richtig fett geschrubbt wird. Natürlich ist „Mantra“ massentauglicher als seine Vorgänger, jedoch gibt es seltsamere Parolen, mit denen ausgerechnet in Hardcore-Kreisen um sich geworfen wird. „A bullet for the demon“, wie es Earth Crisis so wunderbar formulierten, ist hoffentlich nicht die adäquate Art und Weise, seine Gesinnung der Öffentlichkeit zu offenbaren und ganz sicher nicht die feine „Think for Yourself“-Art. Zudem hauen Shelter niemandem, der ihre gar nicht so offensichtlichen Krishna-Philosophien nicht hören mag, weder CD-Booklet, noch die Vinyl-Cover-Hülle um die Ohren. Gerade das macht sie mir – die auch nix mit Religion am Hut hat – so symphatisch.
    Melanie Schmidt 9

    Quizfrage: Was haben Religion und Hardcore miteinander zu tun? Richtig, nichts! Nun, Ausnahmen von dieser Regel hat es schon immer gegeben, etwa die Bad Brains mit ihrem Rastafari-Mist oder gelegentliche Versuche missionarischer US-Sekten, die sich mit Hilfe christlicher (Pseudo-) Punk- oder HC-Bands neue Schäfchen suchen. Und dann sind und waren da Shelter aus New York, die sich schon früh daran machten, die Hare-Krishna-Message unter`s Volk zu bringen. Viele in der Szene kümmerten sich allerdings wenig um die Texte und fuhren auf die knüppelige, ziemlich gute NYHC-Mucke ab. Wie auch immer, wir haben 1995, Shelter jedoch ihr lächerliches „hare hare, rama rama“-Geträller noch nicht aufgegeben und versuchen, allen „think for yourself“-Parolen zum Trotz ihre philosophisch-religiöse Heilslehre zu verbreiten. Als Atheist können sie von mir dafür allerdings kein Verständnis erwarten. Was die musikalische Seite der New Yorker betrifft, so sind die NYHC-Tage scheinbar vorbei. Stattdessen wird auf „Mantra“ melodiöser Alternative Rock geboten, den man anderswo in dieser Form schon besser gehört hat. Wetten, daß Shelter trotzdem groß rauskommen werden?

    Joachim Hiller 2

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