Don Caballero
II

Eine Platte wie ein wuchtiger Felsklotz. Kein Gesang, keine wiederkehrenden Melodien, überhaupt gar nichts mehr zum dran festhalten. Ein böser Koloß, dessen Schönheit Dich nicht umgarnen will, sondern deren Spielfreude und synapsenverdrehende Dynamiken eine dreckige und schwierige Einheit von Unwiderstehlichkeit bieten, auf die sich wahrscheinlich nur sehr wenige Leute einzulassen bereit sind. Ähnlich wie damals Gore, die mir als einzige legitime Referenzband einfallen, kämpft man weiterhin gegen die Schubalde „Jazz“ an und besteht auf dem Innencover fest darauf, hier einfach nur zu rocken. Das machen sie dann auch, und zwar indem zwei meist synchron geschaltete Gitarren und ein Bass riffhobelnderweise versuchen, von dem völlig UNGLAUBLICHEN Drummer nicht komplett in Grund und Boden gespielt zu werden. Live muß das von gottähnlicher Größe sein. Auf Platte reicht es allemal zum Todmachen trüber Tage und blödarschiger Nachbarn. Sieger des Frickel-Test der Stiftung Warentest. Note: Sehr gut.