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    Farmer Boys
    The World Is Ours

    VÖ: 21.08.2000 | Label: Motor Music/Universal
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Härter, bombastischer, schneller! Im olympischen Jahr greifen die Farmer Boys nach Edelmetall. ‘Go for Stadionrock’ heißt das Motto der fünf Stuttgarter, die letzten Hardcore-Spuren wurden auf dem neuen Album „The World Is Ours“ weggewischt. Konsequent gehen Matze & Co. auf ihrem dritten Longplayer zu Werke, jetzt wird eindeutig Farbe bekannt. Schwarz ist das neue Image der Band, Paradise Lost, Rammstein, Type O Negative und Depeche Mode lassen grüßen. Ein waghalsiger Spagat, der aber gelingt. Natürlich immer vorausgesetzt, man hat ein Herz für gnadenlosen Bombast, dessen Gothic-Herkunft nicht verleugnet werden kann. Der Album-Titel „The World Is Ours“ ist Programm, der Terminus Bescheidenheit hat auf der Farmer Boys-Weltkugel keinen Platz. „If You Ever Leave Me Standing“ ist genau wie der Opener und erste Single „Here Comes The Pain“ bestens geeignet, um sich ein Allgemeinbild vom Album zu machen. Theatralische Gesänge mit übertrieben klischeebehafteten Text-Elementen („bullets are flying, woman are crying“ aus „Here Comes The Pain“) sorgen für eine life-is-pain-Grundstimmung, die im weiteren Verlauf des Albums perfektioniert wird. Dagegen ist nichts einzuwenden, weil die Farmer Boys mit „The World Is Ours“ genau da hin wollen. Da wo Rammstein, Paradise Lost & Co. im Moment scheinbar die neuen Ideen fehlen, setzen die Farmer Boys mit den richtigen Werkzeugen nach. Stadionrock par excellence, der auf jeden Fall gut für Silber ist.

    Ralph Buchbender 9

    Die Farmer Boys haben sich (endlich) entschieden: Crossover-Alarm und Bauernschläue wurden in den Neunzigern zurück gelassen, 2000 soll es in die Tiefe gehen. Die Ziele sind hoch gesteckt; vor den modernen Metal-Karren wird nun konsequent die Obsession gespannt, die die Band schon immer umtrieb: dichter, gerne auch weltschmerzender Pop, der in den Achtzigern der britischen Insel entsprang. Das Problem: Wer ‘A’ wie ‘Atmosphäre’ sagt, sollte neben den Zutaten auch das Rezept parat haben. Heißt: Instrumentierung und Arrangements gehen durchaus in Ordnung, und auch die Synthies passen sich organisch ein, was hier fast immer fehlt, sind zündende Songideen und Dynamik – zu gleichförmig schleppt sich das Album, zu lang sind auch die einzelnen Songs. Der Gesang von Matze Sayer, der fast alles um sich herum erstickt, kann trotz Omnipräsenz die Songs nicht tragen, da statt packender Hooks ohne echtes Fundament gelitten wird – was nicht reicht, um als ‘Heavy Depeche Mode’ Geschichte zu schreiben. Aber daran sind ja schon einige Bands gescheitert.

    Ingo Neumayer 4

    weitere Platten

    The Other Side

    VÖ: 26.01.2004

    Countrified

    VÖ: 30.11.1999

    Till The Cows Come Home

    VÖ: 01.01.1900