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    Mike Ness
    Cheating At Solitaire

    VÖ: 13.04.1999 | Label: Timebomb/BMG Aris
    Text:
    Mike Ness - Cheating At Solitaire

    „The Devil In Miss Jones“ ist nicht nur der Name eines EA 80-Nebenprojekts bzw. Titel eines Kultpornos aus den Siebzigern, sondern auch ein verdammt guter Einstieg in das Solowerk des Social Distortion-Masterminds Mike Ness.

    Und es ist die erleichternde Erkenntnis, daß sein erstmaliges Fremdgehen bei weitem nicht so krude ausgefallen ist, wie ich es nach seinen Beschreibungen beim letzten Interview (siehe VISIONS Nr. 69) erwartet hatte. Auch das zweite Stück, ein Remake von Bob Dylans „Don’t Think Twice“ stellt gleich einen absoluten Höhepunkt. Spötter werden unken, „Cheating At Solitaire“ klinge wie Social D. light, und damit haben sie gar nicht mal unrecht, aber es kommt halt einfach verdammt gut. Da darf dann auch ruhig ein Saxophon auftauchen, wie im elegischen „No Man’s Friend“ oder beim absolut hitverdächtigen „Misery Loves Company“, wo Mike von Bruce Springsteens Stimme und Gitarre unterstützt wird. Als weitere Gaststars sind übrigens Brian Setzer, mit dem sich Herr Ness aufgrund gemeinsamer Vorlieben wie Tattoos, Autos und Motorräder selbstredend auf Anhieb verstanden hast, und drei Herren von der Royal Crown Revue mit von der Partie. Am wohlsten fühlt sich Lonesome Cowboy Mike, wenn er mit der Slide-Gitarre durchs Country reisen kann. Auf gut deutsch: Western-Hasser sollten die Finger von diesem Album lassen. Doch leider entgeht ihnen dann etwas: Vom Songwriting her übertrifft „Cheating At Solitaire“ nämlich manches Social-Distortion-Album, und dieses Urteil kommt nun fast schon einer Heiligsprechung gleich. Dies ist der perfekte Melancholic-Blues, der den von Natur aus trüber gestimmten Gemütern die pessimistischen Aussichten ein wenig heller erscheinen läßt und den prinzipiell optimistisch gepolten zugleich die Schattenseiten bewußt macht. Ein Gänsehaut-Soundtrack für selbstgewählte Einsamkeit, das perfekte Outro für ganz bestimmte gute Parties, wenn die Morgendämmerung einsetzt.

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    VÖ: 08.11.1999