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    G-Funk Kiosk
    Auf Der Suche Nach Dem Funk

    VÖ: 30.11.2002 | Label: Virgin
    9 / 12

    4-Ohren-Test

    Nein, selbst wenn der Name diese Assoziation nahelegt, der G-Funk Kiosk ist kein müder Abklatsch der Jazzkantine. Herrscht in der Kantine thematisch das Ideenvakuum, geht es am Kiosk sehr viel spaßiger zu. Die beiden Braunschweiger Produzenten Marc Fehse (Phase V) und Tom Wawro (Aktion Direkt) haben sich für ihr Projekt eine Geschichte ausgedacht, die deutlich unterhaltsamer ist, als das Geschwafel um Jazz und Rap. „Auf Der Suche Nach Dem Funk“ spielt in den „wilden 70er Jahren – eine Ära geprägt vom Musikgeschäft und der Korruption“. Das Ganze läuft darauf hinaus, daß „Soulsängerinnenbesitzer“ Money Cash D mit Nene Mancello um die Vorherrschaft im Musikgeschäft kämpft und es am Schluß zum großen Showdown kommt. Unterbrochen wird die Story von diversen Werbetrailern oder einer „Nachrichtensendung“, die verdeutlichen, daß man eigentlich eine Radiosendung hört. Fehse und Wawro, selbst als Duo Italo mitwirkend, konnten für das erste Hörspiel deutscher HipHopper einige Szene-bekannte Namen gewinnen: Beteiligt sind u.a. die Rapperin Mansha, CPS-Mitglied Danny Bruder sowie Cheech & Iakone-DJ Carsten Becker alias Phonky Vogelfutter.

    9

    Es sind jene leicht altersschwachen Werbeagenturen, die Herrn Kaiser von der Hamburg Mannheimer den aktuellen Jugendjargon in den Mund legen wollen und jede chartprägende Strömung auf dem Musikmarkt für die Untermalung einschlägiger Radiospots mißbrauchen. Jene Instanzen, die auch den 15jährigen Bausparvertrage schmackhaft machen, es weder scheuen, über Rendite zu rappen, noch die Sicherheit in den `kritischen Tagen` gehiphopt über den Äther zu schleusen. Das vorliegende Produkt ist nicht weit davon entfernt. Dieses Hörspiel-HipHop-Musical fleddert einmal mehr die geschundene Siebziger-Leiche, strapaziert West-Coast-Grooves, Pimp-Vokabular und allerlei Koteletten-Klischees in hochpeinlicher Manier. Mit Fettes Brot, Aleksey oder Jazzkantine kann dieser Schwachsinn musikalisch zwar vage mithalten, aber den Beigeschmack eines durchkalkulierten Industrie-Outputs wird Der G-Funk-Kiosk nicht los. Oh Gott, eben vergreift man sich sogar an Cheech & Chongs „Funky Vogelfutter“, obwohl der doch erst viel später am Start war. Nein, das haben die Siebziger wirklich nicht verdient.

    5