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    City And Colour
    The Love Still Held Me Near

    VÖ: 31.03.2023 | Label: Still/Dine Alone
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    6 / 12
    City And Colour - The Love Still Held Me Near

    Dallas Green alias City And Colour hat die schwerste Zeit seines Lebens hinter sich und ein weiteres akustisch-elektronisches Album geschrieben. „The Love Still Held Me Near“ pendelt zwischen Trost und Pathos.

    Die schlechte Nachricht vorweg: Ein zweites „Sometimes“ (2005) wird der Alexisonfire-Gitarrist vermutlich nicht mehr veröffentlichen. Was schade ist, weil die melancholischen Akustikgitarren auf seinem Solodebüt ausgereicht haben, um tiefsinnige Gefühle zu vertonen und Fans von Post-Hardcore und Singer/Songwritern gleichermaßen zu erobern. In den vergangenen Jahren hatte Dallas Green sein Soloprojekt City And Colour um elektronische Instrumente erweitert, bis er zuletzt auf „A Pill For Loneliness“ (2019) gefährlich nah am Kitsch kratzte. Leider schlägt er auf seinem siebten Album in dieselbe Kerbe: Der Opener „Meant To Be“, „After Disaster“ und „Without Warning“ stecken in einer Seifenblase aus Synthesizern und Selbstmitleid. In „Fucked It Up“ heißt es dazu resignierend: „We had everything we wanted, then we fucked it up.“

    „The Love Still Held Me Near“ ist entstanden, nachdem Green zwei wichtige Menschen in seinem Leben verloren hat, darunter seinen besten Freund. Entsprechend traurig klingen die Songs auch. Der große Verlust kann aber keine Rechtfertigung für die seichten, betäubenden Gitarren sein. Es fehlen die Ecken und Kanten, die Greens schöne Stimme früher so hervorragend kontrastiert haben. Immerhin findet er zum Schluss einen Weg aus dem emotionalen Tief in „Begin Again“: „There on the horizon/ I can see the light.“

    Das steckt drin: William Fitzsimmons, Dustin Kensrue, Minus The Bear

    weitere Platten

    A Pill For Loneliness

    VÖ: 04.10.2019

    Guide Me Back Home

    VÖ: 05.10.2018

    The Hurry And The Harm

    VÖ: 31.05.2013

    Little Hell

    VÖ: 17.06.2011

    Bring Me Your Love

    VÖ: 07.03.2008

    Sometimes

    VÖ: 01.11.2005