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    Frachter
    Bad Sterben

    VÖ: 17.02.2023 | Label: Gunner
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 360
    8 / 12
    Frachter - Bad Sterben

    Wenn man am Morgen nicht weiß, ob die dicke Fresse daher rührt, dass einem im Moshpit einer ein Dosenbier oder eine Faust voller Reclam-Bände über den Schädel gezogen hat, dann waren Frachter wieder zum Referat da.

    Die 2014 als RadioKill gegründete Fusion aus Punkband, Gang und Lesezirkel versteht sich nämlich auf robustes Gekeile ebenso gut, wie sie wortgewandt alles anzuprangern weiß, was nicht rund läuft. Einschließlich sich selbst. „Blicke können töten/ Was nicht passt, wird passend gehasst.“ Diese kurze Passage in der Emo-Hymne „Graf Zahl“ fasst zusammen, was dieses junge und von Wut und Zärtlichkeit gleichermaßen bebende Trio ausmacht: Klugheit, ein scharfer Blick und Bock auf ausgeklügelte Texte, denn die möchte man sich am liebsten binden lassen und immer bei sich tragen. Ja, und haufenweise Hooks, Riffs und elegant kantige Grooves natürlich. Bestandteile, die für sich genommen zum Besten gehören, was nicht nur die deutsche Szene aktuell zu bieten hat, die sich jedoch nicht durchgehend zu bis in die letzte Konsequenz packende Songs zusammenfügen. Aber das wird noch kommen. Denn mit einer solch traumhaft sicheren und inspirierten Verschränkung von Bass und Schlagzeug, einem dermaßen hungrigen Drive und einem potenziellen Generations-Hit wie „Jugendknast“ kann und muss es eigentlich nach ganz oben gehen, wenn Frachter erstmal richtig Fahrt aufgenommen haben: roh und schön trotz, nein, eigentlich wegen all der Schrammen und Beulen.

    Das steckt drin: Boxhamsters, Boysetsfire, Captain Planet

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    Bluthen

    VÖ: 26.04.2019