Gemeint ist damit nicht, dass es sich beim Vorgänger „Hilleboom“ von 2021 mit seinem rotznäsigen, punkigen Garage Rock um ein schüchternes Mauerblümchen handelte. Vielmehr nimmt das Duo die elf neuen Songs zum Anlass, einen frischen Schwung Härte in ihren Sound zu bringen. Fokussierter und hungriger wirken The Pighounds dadurch, geradliniger ebenfalls, ohne den slackerhaften DIY-Charme ihrer Vergangenheit einzubüßen. Nach wie vor kann man sich etwa beim grungigen Stoner-Riff der Single „Hilleboom Close“, die mit ihrem Titel den Bogen zum Vorgänger spannt, eine lässig im Mundwinkel hängende Zigarette vorstellen. Oder die Fliegersonnenbrille auf der Nase zum herrlich groovenden Glam-Punk von „Big Ben“. Der angedickte Sound, gerade bei den Gitarren, erstaunt: Frontmann Peter Bering ist mittlerweile in der Lage, die Energie und Spielfreude von mindestens vier Saiteninstrumenten, statt nur von zweien zu simulieren. Besonders kommt das zur Geltung, wenn das Duo seine Fühler etwa in „WOW Or The Orange Sofa“ in Richtung dampfenden Hardcore ausstreckt. The Pighounds finden mehr Gefallen am verzerrten Kreischen und wilden Prügeln, je weiter „Phat Pig Phace“ voranschreitet – und dennoch machen die Dortmunder jederzeit deutlich, dass kopflose Wut nicht ihr Ding ist. Dafür lassen sie es einfach zu locker angehen.
