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    Phoenix
    Alpha Zulu

    VÖ: 04.11.2022 | Label: Glassnote/Membran
    Text: André Bosse / Martin Burger
    Phoenix - Alpha Zulu

    Vier-Ohren-Test

    Ein Album als Hommage an den verstorbenen Freund und Produzenten: So melancholisch klang die Band noch nie.
    Das Musée des Arts Décoratifs, beheimatet in einem Seitenflügel des Louvre in Paris, ist üblicherweise ein überlaufener Ort – undenkbar, dort die Ruhe für eine Albumproduktion zu finden. Als Covid wütete, war das anders: Paris steckte im Lockdown, und Phoenix arbeiteten im Museum an der neuen Platte. Jedoch lag ein weiterer Schatten über der Produktion: Mitte 2019 war Philippe Zdar (Cassius) verstorben, zentrale Figur der Pariser Electro-Szene, vor 13 Jahren Produzent des Phoenix-Albums „Wolfgang Amadeus Phoenix“, womit den Franzosen der Durchbruch in den USA gelang. Melancholie ist Phoenix generell nicht fremd, auf „Alpha Zulu“ gibt es aber noch mehr Momente der Reflexion also sonst. „Winter Solstice“ nutzt House-Elemente als Hommage an Zdar, bringt dann eine sehnsüchtige Modern-Pop-Melodie und viel Gefühl ins Spiel. Besonders stark sind die Songs, bei denen Phoenix schnelle Beats, 80s-Pop-Sound und melancholischen Gesang verbinden: Man denkt, die Masche laufe sich irgendwann tot, aber dann überraschen Phoenix doch wieder, mit ihrem perfekt austarierten Indiepop – exakt auf der Mitte zwischen guter Laune und schwelgerischer Schwermut.
    8/12 André Bosse

    An diesem Pop ist kaum noch etwas zu erkennen, das „Indie“ sein soll. Phoenix verlieren ihre Identität.
    Nun hat das vornehmliche Fehlen von Gitarren zum Ausbalancieren des Phoenix-eigenen Electropop nicht zwingend zu bedeuten, dass hier schlecht geschriebene Songs vorliegen. Thomas Mars und Kollegen haben sich noch nie Stilschablonen gefügt, die Veränderung gehört zu Phoenix wie Mars’ Englisch mit Akzent. Bisher allerdings, nehmen wir dazu mal die frühe Song-Großtat „Everything Is Everything“ (wunderbar eingesetzt in der HBO-Serie Six Feet Under) oder die Bankrupt!-Single „Trying To Be Cool“ zur Anschauung, waren Phoenix am ehesten bei sich selbst, wenn sie gegensätzlich scheinende Einzelteile zu einem eingängigen, lockeren Sound formten, der trotzdem Tiefe und vor allem Charakter hatte. Bei „Alpha Zulu“ und besonders im housigen „Winter Solstice“ fällt es schon schwer, so etwas wie Trauerbewältigung zu sehen und nicht vielleicht einen Moment zum Durchatmen an einem Clubabend. Anders formuliert: Songs wie „Winter Solstice“, „All Eyes On Me“ oder das arg synthetische „The Only One“ sind fast ausschließlich Fassade – und damit nicht mehr gänzlich Phoenix. Mit dem tollen Artefact als Ausnahme: Als sänge Mars bei einer anderen Band.
    4/12 Martin Burger

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