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    Black Lips
    Apocalypse Love

    VÖ: 14.10.2022 | Label: Fire/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Black Lips - Apocalypse Love

    Schon viel zu lange hängt Black Lips ihr Ruf als schmuddelige Südstaaten-Punks nach. Ihr zehntes Album gipfelt endlich in einer Reifeprüfung zwischen Spaghetti-Western und Opiumhöhle.

    Die Co-Frontmänner Cole Alexander und Jared Swilley fliegen 1999 aufgrund ihrer mit Körperflüssigkeiten gespickten Konzerte von der Schule; sicherlich neben ihrem wilden LoFi-Garage einer der Gründe, warum sich das Label Vice 2007 in die Band schockverliebt. Die Beziehung endet 2017 mit dem von Sean Lennon produzierten „Satan’s Grafitti Or God’s Art?“, inklusive Urschreie von Yoko Ono, dem sperrigen Aufbau einer Oper und einigen Umbesetzungen, darunter Gucci-Muse Zumi Rosow im Zentrum. Auf „Apocalpyse Love“ lassen Black Lips nun die Fäden des wüsten Knäuels ihrer Karriere zusammenlaufen und erheben sich von Möchtegern-GG-Allins zu Direktoren einer Vernissage. Nur dort können dissonanter 60s-Garage, die versoffene Bastardisierung von Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“ in „Stolen Valor“ oder „Sharing My Cream“ koexistieren, in dem obskurer Rap, Drummachines à la Warmduscher und Rosows Saxofon bis zur Ektase verfremdet werden. Mit „Whips Of Holly“ lädt Produzent Saul Adamczewski (Fat White Family) dann noch auf den Oriental-Dancefloor, „Tongue Tied“ galoppiert über Mariachi-Bläser und das weihnachtliche „Operation Angela“ arbeitet sich am gescheiterten Staatsstreich auf den Seychellen ab. Wem es noch nicht aufgefallen ist, Black Lips machen Kunst – doch ihr größtes Kunstwerk sind sie selbst.

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