Hot Mass
Happy, Smiling And Living The Dream

Auf „Nervous Tension“ ist das der vierköpfigen Band aus dem britischen Swansea schon einmal gelungen. Das war ihr Debüt. Das ist jetzt sechs Jahre her. Seitdem hat sich vieles auf der Welt geändert – nur die Musik von Hot Mass angenehmerweise nicht. Sie sind jetzt nur etwas selbstsicherer, spielen rasanter und klingen austarierter. Aber sie bleiben eine dieser Punkbasierten Bands einer Welle, der auch Basement, Citizen, Pabst, Superbloom, Turnover, The Dirty Nil und viele andere angehören. Bands eben, die sich aus den 90ern den Schmutz des Grunge, den Charme des College Rock, die Melodien des Indie und die Fuzz Pedale aus der Garage besorgt haben. Hot Mass packen all diese Elemente in zwölf laute Songs, die es meistens eilig haben, aber keine Sprints hinlegen, sondern immer wieder drei, vier und sogar fünf Minuten lang sind. Langstrecken Sprints, quasi. Der längste – „Hell, Now“ – hat sogar einen aggressiven Hardcore-Spirit mit einer Handvoll geschriener Zeilen. Etwas zurück genommener und wesentlich langsamer in Fahrt kommt „A Literal Century“. Das ist über einen langen Zeitraum instrumental, nur von wabernden Gitarren bestimmt und entpuppt sich ab circa der Mitte als Liebeserklärung an Sonic Youth. Es passiert viel Unrecht im Namen von Pop Punk – hier nicht.