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    Highly Suspect
    The Midnight Demon Club

    VÖ: 09.09.2022 | Label: Atlantic/Warner
    Text:
    4 / 12
    Highly Suspect - The Midnight Demon Club

    Alte Weisheit: Ein Hit ist ein Hit. Die überzuckerten Poprocker aus Massachusetts bauen das auf ihrer vierten Platte zur Drohung aus.

    Zur Strafe fällt ihnen wahrscheinlich bald ein Grammy auf den großen Zeh. Gefühle, Selbstzweifel, matt lackierter Weltschmerz und nachts kommen die Dämonen – Sänger und Gitarrist Johnny Stevens alias Terrible Johnny lässt nichts aus, um den wilden Grübler zu geben. „The World is a nightmare, but I have a dream“, presst sich der Mann in „Pink Lullabye“ aus der Seele. Doch selbst wenn das Quintett die ungestüme Rocksau raushängen lässt, klingt das nach abgekarteter Zielgruppenoptimierung. Gefallsüchtig werfen sich Highly Suspect jedem im Club an den Hals: du, du und du auch – mitkommen. „The Sound“, „Ice Cold“ oder „New California“ sind schmissige Hits im besten Sinne, albern wird das keimfreie Hit-Geballer bei den gelegentlich eingestreuten „fuckings“ und „fucks“, die wahrscheinlich authentisch wirken sollen, inmitten dieser fürchterlich flachen Melancholie. „Fuck the cool Kids“, schreit Stevens. Es wirkt wie Erwachsene, die mit Teenagergefühlen spielen, um sie auf ihre Seite zu ziehen. Klar, das ist alles kraftvoll und die Bässe sind auch schön tief – so muss das heutzutage sein. Es ist die perfekte Mischung für Leute, die weder Rockmusik noch beat-orientierte Musik sonderlich gut leiden können, sondern eher „irgendwie alles“ hören. Auf der Ü50-Party sagt einer: „Ach, das hören die jungen Leute heutzutage?“ Hoffentlich nicht.