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    King's X
    Ogre Tones

    VÖ: 23.09.2005 | Label: Inside Out/SPV
    Text: Jörg Staude / Philipp Welsing
    King's X - Ogre Tones

    Vier-Ohren-Test

    Sie spielten vor Iron Maiden und Pearl Jam, eröffneten Woodstock 1994. King’s X, eine Band zwischen den Stühlen. Mit diesem Album kehren sie zurück zu ihren Wurzeln. Glaubwürdigkeit zahlt keine Miete. Und von Kritikerlob lässt sich ein Auto nicht volltanken. Doug Pinnick (v, b), Ty Tabor (g, v) und Jerry Gaskill (dr, v) wissen das. Seit über zwanzig Jahren. Musikerkollegen lieben sie, Fans verehren sie; häufig, vielleicht auch zu häufig wurden sie mit dem Begriff Kult besetzt. Ihre Mischung aus Rock, Blues und Psychedelic-Elementen ist so eigen, wie es der Sound eines Trios nur sein kann, dass seit fast drei Jahrzehnten zusammen Musik kreiert. „Ogre Tones“ (eigentlich „Over Tones“) klingt wie eine Zäsur. Auf den letzten Alben ließen King’s X durchblicken, dass sie wunderbar um sich selbst kreisen können. Schwere Kost, Bruder. Und kaum zu verstehen. „Black Like Sunday“ (2003) stammte aus den Achtzigern, aber man hörte es nicht. „Ogre Tones“ nun steht in der Tradition von „Gretchen Goes To Nebraska“ (1989) oder „Dogman“ (1994). „Fly“ und „Open My Eyes“ sind typisch King’s X, schon ge- und bekannte Songs, während der Chorus von „Bebop“ fast anbiedernd kommerziell ist – was man von Strophe und Ende nicht behaupten kann. So ähnlich würden die Hippie-Beatles auf Grunge klingen, produziert von Rick Rubin (dessen Part übernahm Metal-Papst Michael Wagener). So energisch waren King’s X lange nicht; hoffentlich war dies nicht ein letztes Aufbäumen vor dem Ende.
    9/12 Jörg Staude

    „Ich bin alt genug, ich darf die mögen“, sprach ein hochgeschätzter Kollege mit ansonsten frappierend ähnlichen Musikvorlieben. Nun ja. Das impliziert: Wer etwas jünger ist, darf King’s X ganz scheußlich finden. „Ogre Tones“ also. Was macht ein Ungeheuer oder auch Menschenfresser denn für Geräusche? Laut schmatzen, schnaufen, grölen, böse grunzen, spontan überlegt. Nicht so King’s X. Die riechen höchstens monströs – abgestanden, wie zehn Jahre nicht aus dem Bett gekrochen, ranzig, nach Altenpflegeheim. Denn das hier ist Alternative Rock, der schon 1994 zu seicht gewesen wäre, aber leider in keine andere Zeit passt. Behäbig kriechend in Tempo, Songaufbau und (??) Spannung. Puddingweiche Seifen-Vocals zu pathetischem Balladen-Rock zum Abgewöhnen. Puh. Staind für Bäckereiverkäuferinnen in Herne-Eickel mit frischem Arschgeweih. Und kommt ein Refrain, dann ziehen sich die Eingeweide zusammen, man sieht plötzlich aus wie ein Hund beim Geschäftmachen, so peinlich berührt das. „Staaaaaaay with me“, bei (na?) „Stay“. Der unfassbare Tiefpunkt: das berühmte Little-Richard-Zitat „A Wop Bopa Loo Bop A Lop Bam Boom“ im Chorus zu „Bebop“. Das tut wirklich weh. Und dann noch „Hurricane“, eine fiese Ballade: „You’re just like a hurricane/ Fast just like a hurricane“ – Juli-Effekt? Radioverbot? Na hoffentlich. Für alle 13 Stücke, bitte.
    3/12 Philipp Welsing

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