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    Sebastian Madsen
    Ein bisschen Seele

    VÖ: 30.09.2022 | Label: Isbessa/The Orchard
    Text:
    7 / 12
    Sebastian Madsen - Ein bisschen Seele

    Der Madsen-Fontmann wendet sich auf seinem Solodebüt ausgerechnet dem Genre Soul zu. Auch wenn dabei ästhetische Welten kollidieren, klingen die Songs beinahe wie damals.

    Zunächst einmal ist „Ein bisschen Seele“ eines dieser Pandemiealben, von denen uns wohl demnächst noch einige erwarten: Es entstand, während Sebastian Madsen aus der Stadt ins Wendland flüchtete, wo er in kontemplativer Einsamkeit den Tag verlebte und sich abends von Al Green und Curtis Mayfield in den Schlaf singen ließ. In einem dieser einsamen, halbwachen Momente überkam ihn auch die Idee, selbst ein Soul-Album aufzunehmen. Nun war das Genre deutscher Soul immer schon vermintes Gebiet. Seine innere Widersprüchlichkeit schien auf den Bühnen der hiesigen Fernsehgärten bisher gut aufgehoben. Der Versuch, diese Musik nun mit einer Stimme zu kombinieren, die man sofort mit Millennial-Indie assoziiert, klingt auf dem Papier mindestens gewagt. In die Tat umgesetzt zeigt sich aber ein verblüffender Effekt: Madsen mag zwar das Genre gewechselt haben; der für sein Songwriting typische unironische Weltschmerz und auch die eingängigen Hooks lassen sich jedoch nach wie vor in jedem der zehn Songs identifizieren. Wenn man die Gehörgänge fest zusammenkneift, gelingt es sogar, die Motown-Bläser und -Streicher wie verzerrte Gitarren klingen zu lassen. Mit dieser Imaginationsleistung ist man plötzlich wieder erstaunlich nah dran am Sound von „Perfektion“ – dem Song, versteht sich.