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    Hurry Up
    Dismal Nitch

    VÖ: 05.08.2022 | Label: Comedy Minus One/Import
    Text:
    8 / 12
    Hurry Up - Dismal Nitch

    Hurry Up klingen endlich nicht mehr so, als hätte jemand ein Mikro in den Proberaum gehängt und die Aufnahme gestartet.

    Kein entferntes Wummern durch den LoFi-Filter wie auf ihrem Debüt. Im Opener stellt sich das Trio aus der Hipster-Hochburg Portland, Oregon neu vor. Gestatten: „We’re American weirdos/ Don’t need no more heroes“, singt Bassistin Maggie Vail so frech und bestimmt wie Kathleen Hanna. Die Verbindung ist nicht weit hergeholt, denn Vails Schwester spielt für Bikini Kill Schlagzeug. „Dismal Nitch“ lenkt das Riot-Grrrl-Erbe in die namensgebende düstere Nische. Druckvoll und feministisch, aber auch gefühlvoll und harmonisch – kommt ganz darauf an, wer im Song am Mikro steht. Das wechselt: Zur Ex-Bangs-Bassistin gesellen sich die ehemaligen Thermals-Mitglieder Kathy Foster und Westin Glass. Auch die Stimmung der Texte erhält damit Kontraste: Während „Toxic Lies“ fast depressiv mit Zeilen wie „We’re too fucked up to put up a fight“ resigniert, kämpft „No!“ für die eindeutige Botschaft „Nein heißt nein!“. Der Coversong „Fire In The Western World“ belebt den Garage-Punk-Klassiker von Dead Moon. Sogar Frédéric Chopins Trauermarsch findet sich als rotziges Gitarrenriff in „Death Puberty“ wieder. Deutlich heller tönt die Gitarre in „What’s Your Name“ – emotionaler Pop-Punk vor dem Ende der Welt. Ob Hurry Up selbige im Alleingang retten können, bleibt fraglich, denn „Dismal Nitch“ verspricht kein Punk-Novum. Dafür aber ein paar wirklich eingängige Songs.

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