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    Hooveriii
    A Round Of Applause

    VÖ: 29.07.2022 | Label: Reverberation Appreciation Society/Membran
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 353
    Schönheit
    Hooveriii - A Round Of Applause

    Nur ein gutes Jahr nach dem Vorgänger sind Hooveriii bereit für ihren nächsten Trip vom Anfang bis zum Ende der 70er.

    Im Zentrum von Hooveriii (sprich: Hoover Three) steht Mastermind und Gründer Bert Hoover. Doch spätestens seit dem 2021er-Album „Water For The Frogs“ operiert er mit Gabe Flores (Leadgitarre, Gesang), Kaz Mirblouk (Bass, Synthies), James Novick (Synthies) und Owen Barrett (Schlagzeug) als propere Band. Gemeinsam mit Anna Wallace von Moon Jelly eröffnen sie ihr sechstes Album „A Round Of Applause“ mit „See“, einem Song, der klingt, als hätte David Bowie für „Low“ noch eine Southern-Rock-Nummer komponiert. Das Stück handelt jedenfalls davon, dass man das Leben nicht als gegeben sehen sollte. Das ist zumindest die Lektion, die Hoveriii in den vergangenen zwei Jahren gelernt haben. Um dieser Lektion Tribut zu zollen, haben sie sich für „A Round Of Applause“ die Freiheit genommen und ihr Aufnahmestudio erkundet. Was dabei rauskommt, sind verspielte, vielschichtige Songs mit retrofuturistischem Flair und Avantgarde-Pop-Appeal. Die Stücke sind kompakter als auf „Water For The Frogs“, aber das bedeutet nicht, dass in ihnen weniger passiert. Im Gegenteil: „A Round Of Applause“ ist eine Reise durch die gesamten 70er. Mögen gedoppelte Southern-Rock-Gitarren und Ausflüge in Prog-, Space- und Psych-Rock noch für den Beginn des Jahrzehnts stehen, wandern die Stücke auch Richtung Bowie, Roxy Music, Brian Eno und Television – also Künstler, die in den 70ern bereits aufgezeigt haben, was in den 80ern passieren wird. „Twisted And Vile“ etwa startet mit einem Drum-Machine-Beat, hat einen funky Bass und den Vibe von Bowies „Sound & Vision“. „Time – The Outlaw“ ist näher an „Ziggy Stardust“, aber mit spacigen Synthie-Akzenten. Auch „My Directive“ baut wieder einen programmierten Beat ein, klingt zwischenzeitlich wie eine von Television dekonstruierte Version von The Cures „Close To Me“. „Stone Men“ könnte im Mittelteil auch von The Mars Volta stammen, mit seinem lateinamerikanischen Rhythmus, den freakigen Gitarren und der mäandernden Orgel. Dann gibt es da das sehr Television-artige „Iguana“, das noch ein Saxofon dazu holt. „Cruisin’“ lässt den Gesang einfach weg – ein avantgardistisch-retrofuturistische Instrumental, bevor „The Pearl“ die Platte swingend ausklingen lässt. Wie The Lemon Twigs und Foxygen sich Mitte der 70er ansiedeln und nicht vor großen Gesten zurückschrecken, so hat auch „The Pearl“, verziert mit Kopfstimme und Synthie-Streichern, einen herrlichen Glam-Pop-Einschlag. Wenn das der Song ist, der demnächst die Richtung von Hooveriii bestimmt, dann bleibt es spannend.

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