Turbonegro
Apocalypse Dudes

„Apocalypse Dudes“ ist ein epochales Meisterwerk geworden, dem Vorgänger „Ass Cobra“ mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Wie jedoch diese Größe in Worte fasen, angesichts der Tatsache, dass dieses Album so dermaßen mit versteckten Andeutungen und Zitaten vollgepackt ist, dass nur die Band selbst dazu in der Lage ist, eine vollständige Analyse zu leisten? Allein das Bandfoto im Booklet weist laut Happy Tom sieben apokalyptisch-messianisch-freimauerische Referenzen auf – ähnliches gilt auch für die Musik: Von der fantastischen Produktion mal abgesehen, unterscheidet sich „Apocalypse Dudes“ vom Vorgänger dadurch, dass als Grundlinie eher die New York Dolls als Poison Idea dienen. TRBNGR haben hier die Rockmusikgeschichte der letzten 30 Jahre nach Zitierfähigem abgegrast – von Lennon über Ramones, Bob Ezrin und Kiss, Rolling Stones und Dictators bis hin zu Union Carbide Productions und Stooges. Dabei hat man nie das Gefühl, es mit einem zusammengeklauten Sammelsurium zu tun zu haben, sondern genießt es einfach, im Zeitalter des Techno gemeinsam mit der Band eine leicht nostalgische Reise zu den Wurzeln des Rock zu unternehmen, die nur noch vom Erlebnis eines ihrer Livekonzerte übertroffen werden kann.