Kein Zweifel, Madame thront über versunken Märchenlandschaften, wandelt elfenhaft durch die Szenarie eines heilen, entrückten Mikrokosmos und genießt den Status der exzentrisch-perfiden Künstlerin. So braucht sie denn auch nur mit dem Finger schnippen und schon entlässt Aladins Wunderlampe solche illustre Gäste wie Jeff Beck, Prince, Eric Clapton oder Nigel Kennedy, die sich förmlich darum reißen, dem Paradiesvogel mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Schließlich tritt der scheue Star nur alle Jubeljahre an die Öffentlichkeit, um mit einer Kollektion potenter Hitsingles in unser bester Erinnerung zu bleiben. Doch bei aller Ehrfurcht: Frau Bush ist primär in der Unterhaltungsbranche tätig, liefert also leicht verkonsumierbare Ware und muss sich am Schaffen der rastlosen Konkurrenz messen lassen. Gerade deshalb sind ihre jüngsten Kompositionen aber erst so essentiell. Nicht minder farbenprächtig, anspruchsvoll und dezent, denn die erstklassige Cover-Artwork, ist „The Red Shoes“ ein mustergültiges Beispiel eigenwilliger, individueller und geradezu perfekter Pop-Musik. Ehre, wem Ehre gebührt.
