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    Black Midi
    Hellfire

    VÖ: 15.07.2022 | Label: Rough Trade/Beggars/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Black Midi - Hellfire

    Black Midi stecken ihren surrealistischen Größenwahn aus Prog, Jazz, Math und Post-Punk ins Fegefeuer. Das ist nicht weniger komplex oder fordernd als bisher, aber zumindest etwas zugänglicher.

    Wo „Schlagenheim“ noch ein Noise­-Schocker war und das sperrige „Cavalcade“ Theatralik und Jazz-Instrumentierung ins Spiel brachte, finden die Briten auf „Hellfire“ ihre Mitte und lassen die Genres organi­scher in ihren diabolischen Mix fließen. So beginnt etwa „Sugar/Tzu“ akustisch, bevor Black Midis omnipräsente Polyrhythmik freidrehen darf. Zu Recht nimmt Saxofonist Kaidi Akinnibi, dessen Lungenvolu­men an das eines Kamasi Washington heranreichen dürfte, eine zentrale Rolle ein und lässt sein Instrument zwischen denen seiner Kollegen schreien. So gelingt es auch besser als auf dem Vorgänger, Spannung und Flow aufrechtzuhalten, sodass das Gesamtwerk wie ein Soundtrack anmutet – und zwar wie der eines von Hieronymus Bosch geschriebenen Avantgarde­-Horrorfilms mit Udo Kier in der Haupt­rolle als Satan. Passend dazu gibt es einen annähernd roten Faden aus Höllen­-Geschichten um etwa den dubiosen Captain in „Eat Man Eat“, die wahlweise von Gitarrist Geordie Greep oder Bassist Cameron Pic­ton runtergerattert werden. Letzterer ist federführend für trügerisch harmonische Stücke wie „Still“. Das Ganze ist nach wie vor prätentiös, aber diese Typen Anfang zwanzig sind eben auch geniale Musiker, die wissen, wie so ein bizarrer Stil funktionieren kann – und ihr Potential ist längst nicht ausgeschöpft.

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