Valley Of The Sun
The Chariot

Das zumindest ist das Versprechen, das die Band im brachialen Opener „Sweet Sands“ gibt. Wer jetzt an von dreckigen Stiefeln durchgedrückte Gaspedale auf staubigen Wüstenstraßen denkt, liegt goldrichtig. Und wer sich an einem solchen Sound erfreut, wird von Valley Of The Sun nicht in der Wüste stehengelassen. Mehr Substanz liefern sie aber nicht. Hin und wieder blitzen zwar insbesondere im Gesang die metallastigen Grunge-Helden Alice In Chains und Soundgarden durch, auf Dauer ermüden aber der repetitive Jam-Charakter der Stücke und die fehlende Dynamik. „As We Decay“ mit bluesiger Slide-Gitarre sorgt für Abwechslung, erinnert aber mit seiner handwerklichen Versiertheit bei gleichzeitiger Seelenlosigkeit stark an Myles Kennedy. Texte wie „C’mon let’s take a ride today/ And let our troubles go/ Oh just you and me now babe/ We’re conquering the world“, so innig sie auch gemeint sind, tun ihr Übriges, um das Quartett aus Cincinnati im Formatradio zu platzieren. Dass mit dem stärksten Song der Platte, „Sunblind“, klassischer Rock’n’Roll komplett mit Hammond-Orgel aus den Boxen dröhnt, ist bezeichnend. Wenn schon Retro, dann richtig. Nach einer Dreiviertelstunde liefert „The Chariot“ zwar keinen einzigen musikalischen Totalausfall, aber auch keinen guten Grund, stattdessen nicht eine andere x-beliebige US-Hardrock- oder Stoner-Rock-Band zu hören.