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    Cave In
    Heavy Pendulum

    VÖ: 20.05.2022 | Label: Relapse/Membran
    Text:
    Cave In - Heavy Pendulum

    Endlich haben Cave In das Album aufgenommen, das nach „Antenna“ hätte erscheinen müssen. Ein Comeback ist es nicht – aber es fühlt sich fast so an.

    Der Major-Label-Ausflug zu BMG/RCA vor fast 20 Jahren mit dem vierten Album „Antenna“ hätte Cave In beinahe zerlegt. Das Quartett aus Boston hätte zur perfekten Alternative-Rock-Band werden können. Die Fähigkeiten hatten sie, die Songs auch. Nur ihr neues Label sah das anders. Als sich dieses beklagenswerte Kapitel ihrer Karriere endlich schließt, bleiben Cave In desillusioniert zurück. Im Song-Sammelsurium „Perfect Pitch Black“ machen sie 2005 ihrem Kummer Luft. Dann folgt lange Zeit nicht viel. Eine EP 2009, 2011 endlich „White Silence“, ein unausgegorenes, erneut Patchwork-artiges Album. Was beklagenswert ist, da diese Band so viel mehr kann. Das weiß auch Bassist Caleb Scofield, der die Band wieder dahin bringen will, wo sie nach „Jupiter“ und „Antenna“ mit einem Knacks zurückgeblieben ist. Doch einen Monat nach einer gemeinsamen Probe im Februar 2018 verunglückt Scofield tödlich. Aus den Demos, Skizzen und Ideen kratzen Cave In „Final Transmission“ zusammen. Auch das bleibt – den Umständen geschuldet – hinter ihren Fähigkeiten zurück. Und jetzt: „Heavy Pendulum“, ein Album, das die Band so fokussiert wie lange nicht zeigt. Mit Converge-Bassist Nate Newton ist der bestmögliche Ersatzmann eingestiegen. Als Band wiedererstarkt und neu zusammengewachsen, sind so zwölf Songs, zwei Interludes und insgesamt 70 Minuten Musik entstanden, die bis auf den chaotischen Metalcore der frühen Tage alles vereinen, was Cave In so besonders macht. „New Reality“ ist der brachiale Opener, „Blood Spiller“ täuscht im Anschluss erst Space-Rock vor, um dann nach und nach immer heavier zu werden. Der Sound ist – wie immer bei Cave In – satt und transparent, nach vielen Jahren wieder von Converges Kurt Ballou produziert. Dessen Band-Buddy Newton packt im Finale der Songs oft das Gebrüll aus. Dramaturgisch ist alles gut durchdacht, die Songs schlüssig montiert. Die vierte LP-Seite überrascht dann mit „Reckoning“, einem halbakustischen Duett zwischen den Gitarristen Stephen Brodsky und Adam McGrath. „Wavering Angel“ ist zum Abschluss dann der Longtrack, den Cave-In bislang immer schuldig geblieben sind. Auch der beginnt akustisch und mit der Kopfstimme von Brodsky. An den Folk und die Balladen-Power von Led Zeppelin erinnert das, bis nach fast fünf Minuten die E-Gitarren dazukommen – und am Ende doppelt und triumphal tirilieren. Das passt, denn „Heavy Pendulum“ ist ein Triumph, die Rückkehr einer Band zu ihrer alten Stärke, geboren aus Trauer und Freundschaft.

    weitere Platten

    Final Transmission

    VÖ: 07.06.2019

    Live At Roadburn 2018

    VÖ: 30.11.2018

    White Silence

    VÖ: 15.07.2011

    Planets Of Old (EP)

    VÖ: 27.11.2009

    Perfect Pitch Black

    VÖ: 13.09.2005

    Antenna

    VÖ: 22.04.2003

    Jupiter

    VÖ: 23.10.2000

    Until Your Heart Stops

    VÖ: 20.05.1998