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    The Good The Bad And The Zugly
    Research And Destroy

    VÖ: 08.04.2022 | Label: Fysisk Format/Pias/Rough Trade
    Text:
    The Good The Bad And The Zugly - Research And Destroy

    Gerne versuchen Bands, mit Humor einen Mangel an Ideen zu überspielen. Nicht so The Good, The Bad And The Zugly (The GBZ), die mit „Research And Destroy“ das nächste Top-Album veröffentlichen.

    Dabei stand das auf der Kippe, wie die Band selbstironisch behauptet, schließlich wäre das soziale Gefälle in der Band inzwischen riesig: Hier die vier Instrumentalisten, dort Ivar Nikolaisen, seit seiner Verpflichtung als Sänger bei Kvelertak ein amtlich beglaubigter Rockstar sei und deshalb komplett abgehoben. Wie abgehoben, erklärt Nikolaisen in „Bridge And Tunnel Guy“: Er gehört zu denjenigen, die der norwegischen Hauptstadt Oslo irgendwann den Rücken gekehrt und es sich auf dem Land gemütlich gemacht haben – und jetzt eben jeden Tag mit dem Zug durch die Tunnel und über die Brücken rund um die Stadt in ihr Zentrum zuckeln. Und von seinen Freunden nichts als Unverständnis erntet. Doch das ist Nikolaisen egal, er hat andere Probleme zu lösen: Auf dem Land muss man schließlich anders haushalten, ergo mutiert man zum Prepper, dem The GBZ gleich einen Song widmen. Immerhin auf eins kann sich die Band aber nach wie vor einigen: „The Power Of Beer“. Diesen haarsträubenden Quatsch unterfüttern The GBZ mit High-Energy-Scandi-Rock, Hardcore und Punk, der schnellstmöglich auf den Punkt kommt. Hits werden dabei billigend in Kauf genommen, etwa mit „The PKA Took My Money Away“, in dem sich Nikolaisen über den norwegischen Rentenfonds lustig macht. Wirklich etwas geändert hat sich an der Rezeptur von The GBZ also auf ihrem fünften Album nicht. Vielleicht wird auf „Research And Destroy“ noch klarer, warum Niklolaisen die absolute Idealbesetzung für Kvelertak ist: Er impft der Band Lockerheit ein. Die große Kunst von The GBZ ist es dagegen, die Balance zwischen Nonsens, Sozialkritik, Insiderwitzen und Tongue-In-Check-Attitüde einerseits und der Ernsthaftigkeit andererseits zu halten, mit der sie ihre Songs zu kompakten Hits formen. Nichts ist überflüssig: kein Solo, kein Gangshout, kein Refrain. Das ist für ein vorgebliches Spaßprojekt viel mehr, als man erwarten kann. In Norwegen hat man das längst erkannt und mit einem Grammy ausgezeichnet. Hierzulande kann Rampensau Nikolaisen vielleicht die letzten Zweifler auf der kommenden Tour überzeugen. Auf der Bühne verkörpert er eine Mischung aus Axl Rose und Iggy Pop, die sich nicht damit abfinden will, dass viele die Welt zu einem Ort ohne jede Komplexität machen wollen. Und wie begegnet man Komplexität am besten? Indem man sie auf die einfachen Dinge herunterbricht. The GBZ beherrschen diese Kunst meisterhaft. „Hadeland Hardcore on endless repeat“.

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