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    Oliver Earnest
    The Water Goes The Other Way

    VÖ: 26.11.2021 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text:
    8 / 12
    Oliver Earnest - The Water Goes The Other Way

    Oliver Earnest türmt gefühlt 1.000 Schichten über fragile Indie-Hymnen – das lässt sein Solodebüt glücklicherweise nach energischem Bandalbum, statt nach verkopftem Songwriter klingen.

    Bereits der Opener „Gathering Speed“ breitet einen so sphärisch-dichten Klangteppich aus, als würde ein Ensemble aus Fleet Foxes und Modest Mouse gleichzeitig daran knüpfen. Das ist auch auf die Zusammenarbeit von Earnest mit Florian Stepper zurückzuführen, seinem Produzenten und Bandkollegen von den Post-Punks Kaufmann Frust. Dieser sorgt nämlich neben Earnests schwelgerischen Melodien für ständiges Synthie-Blubbern, Streicher-Orchestrierungen und Ambient-Rauschen – was in „Life Expectancy“ sogar zu cineastischem Dream Pop à la M83 führt. Das Schlagzeug auf „The Water Goes The Other Way“ übernahm Kevin Kuhn, dem es in diesen Arrangements offensichtlich leichtfiel, sich zurückzulehnen und seine wüsten Auf-die-Fresse-Beats, die man von Die Nerven oder Karies kennt, in entspannte Rhythmik umzuwandeln. Auch wenn Earnest mit seinen Labyrinth-artigen Texten in einen Strudel aus Alltagsmüdigkeit und zwischenmenschlicher Verfehlungen blickt, entwickelt er mitseiner manchmal sehr unbeeindruckten Slacker-Attitüde, die Beck oder Courtney Barnett ähnelt, in Zeilen wie „You say your life doesn’t feel like an adventure/ More like a maze you keep escaping from/ Only to realize your back at the centre/ After each day is done/ There’s another day“ ein gedämpft-hoffnungsvolles Momentum.