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    Blaske
    Vom Schwinden der Dinge

    VÖ: 08.10.2021 | Label: Bakraufarfita/Broken Silence
    Text:
    8 / 12
    Blaske - Vom Schwinden der Dinge

    Musik wie ein Alarm. Blaske aus Berlin rütteln mit ihrem Debütalbum auf und besänftigen aufkommende Bitterkeit im Schrillen.

    Das, was nervt, das, was schmerzt, das, was in der Gleichgültigkeit der Menschen zu Hass gerinnen kann, das sind die Themen, an denen Blaske sich auf „Vom Schwinden der Dinge“ abarbeiten. Ja, arbeiten, denn den zwar leichtfüßigen Songs der vier Kumpelrevoluzzer wohnt immer auch ein strenges Sorgfaltsmoment inne, was vor allem an den ausgeklügelten Texten liegt. Der Geist des großen Hamburger Punk-Philosophen Jens Rachut schwebt über nahezu jeder Zeile. Wo dieser jedoch oft eine vermeintlich erratische Brechung anstrebt, singen Blaske mit heiligem Ernst gegen alles an, was einem den Feierabend versaut. Der Bruch zwischen Emphase und dem Grellen findet sich stattdessen im Gesang, der in seinem aufrecht anstrengenden Timbre oft an den jungen Alexander Hagman erinnert, Sänger der schwedischen Melo-Hardcore-Heores Raised Fist. Dringlich, intensiv und auch immer etwas peinlich, so wie es sich für Punk mit dem Herzen in der einen und dem Dosenbier in der anderen Faust gehört. Das muss man ertragen und mögen wollen, denn unter den exaltierten Proklamationen aller poetischen Ausformungen von Lebensscheiße beglücken ein paar hervorragend produzierte und raffiniert arrangierte Wellness-Punk-Hymnen. Das wird groß. Und falls nicht: „Wenn sie reden – widersprechen! / Wenn sie schreiben – widersprechen! / Wenn sie lügen – widerlegen!“