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    Ghost Pony
    Ghost Pony

    VÖ: 21.07.2021 | Label: Eigenvertrieb/Bandcamp
    Text:
    8 / 12
    Ghost Pony - Ghost Pony

    Ghost Pony nennen ihren düsterromantischen Mix aus Surf, Garage und Dream Pop plakativ „Mud Pop“ – dabei ist er viel zu schön für eine Schlammpackung.

    Die Produktion von Mischkah Wilke, der bereits die Berliner Szenebands Gurr, Krälfe und Voodoo Beach im Studio hatte, ist zwar, angelehnt an die 60er, entsprechend analog, aber selten dreckig genug für diese Bezeichnung. Den Spirit des Jahrzehnts, das für den Sound von Ghost Pony Pate stand, konnte er jedoch ohne Weiteres eingefangen. So erinnern bereits die ersten rasiermesserscharfen Gitarrenklänge des Openers „Bad Habits“ an Surferkönig Dick Dale, während Schlagzeuger Hannes Neupert einen ebenso simplen wie eingängigen Beat vorgibt, über dem der melancholische Gesang von Julia Beresikowa schwebt. Wenn dann noch die E-Orgel summt und Bassistin Elisa Bischoff sowie Lead-Gitarristin Franzi Smith in einen infernalischen Geisterchor einstimmen, klingen die Berliner in „Who Else“ wie ein deeskalierendes Pendant zum Punk-Hexenzirkel der Death Valley Girls. Durch diese dichte Atmosphäre gesellen sich Ghost Pony mit ihrem Debüt zu Bands wie den Dum Dum Girls oder Best Coast, die ähnlich auf der Surf-Revival-Welle ritten, blicken aber noch viel desillusionierter in den Sommer. Denn neben Erzählungen, die von eigenen Erfahrungen inspiriert sind, chillt Beresikowa genauso gerne mit Nietzsche am Meer und fragt in „Jupiter“: „Are you dead, God?“, während sie verzweifelt mit ansehen muss, wie unser Planet vor die Hunde geht.