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    Bicurious
    (Re)Constructed

    VÖ: 30.07.2021 | Label: Eigenvertrieb
    Text:
    8 / 12
    Bicurious - (Re)Constructed

    Stadion-Post-Rock mit Tiefgang: Das Duo Bicurious erzählt hochspannend von zwei persönlichen Krisen mit fast ausschließlich instrumentaler Musik.

    Bicurious sind der Ire Gavin Purcell und der Franzose Taran Plouzane?, ihr Debüt ist in zweimal vier Songs plus Interlude eingeteilt. Es geht um eine Psychose, die Purcell vor ein paar Jahren durchleben musste und um Plouzanés Umgang mit seiner Vaterschaft mit 23. Da ist das Wort „Krise“ vielleicht etwas drastisch gewählt, aber beide Themen bieten viel Stoff für dramatische Musik voller Höhen und Tiefen und mit der Geschichte im Hinterkopf lässt sich so etwas wie ein roter Faden im Album finden. Bicurious‘ mathiger Post-Rock überzeugt aber vor allem mit seiner Stadion-Qualität: Ähnlich wie bei den Nordiren And So I Watch You From Afar oder den Franzosen Totorro lassen sich viele Riffs leicht mitgrölen, wenn es die beiden nicht selbst tun wie im lautmalerischen „Palapalapa“. „We’re all totally fucked“ im gleichnamigen Song über eine wummernde Wall-of-Sound zu brüllen hat auch etwas Kathartisches. Der Sound von Bicurious ist untypisch fürs Genre kaum ausgelegt auf Vertracktheit oder abgedrehte Effektpedal-Spielereien, sondern will mit tighten Grooves wie auf „Like We Used To“ zum Tanzen und Bouncen einladen. Das ist live vermutlich aufregender als auf Platte, wo sich Songs über sechs oder sieben Minuten Länge teilweise ziehen. Zum nächsten Festival-Geheimtipp könnten Bicurious trotzdem werden.