Neue Godflesh-Alben sind wie das erste Kosten der neuen Sorte der allerliebsten Schokoladen-Marke: Man erwartet etwas vollkommen neuartiges, um sich im Endeffekt genau den Geschmack auf der Zunge zergehen zu lassen, den man an den bisherigen Richtungen so sehr liebt. Natürlich gibt es andere, denen ist die klebrige Schwere zuwider, weil zu wenig neumodern und sportlich im Wettkampf um den nächsten Alternative-Hit engagiert. Aber Godflesh wären nicht jene von Größen wie Ministry, Pantera, Faith No More, Danzig oder Metallica geschätzte musikalische Institution, wenn sie nicht ihrem Konzept treu blieben. Selbstverliebt hütet und pflegt das Duo Broadrick/Green den stoischen Minimalismus ihres Rock-Projekts, das Melodien in Rhythmen verwandelt und andersherum. Daß sich Justin Broadrick neben diversen experimentellen Basteleien schon seit längerer Zeit mit Dance beschäftigt, bleibt dennoch unüberhörbar. Zeitgemäß wurde deshalb Drummer Brian Mantia verpflichtet, der bereits bei verschiedenen US-HipHop-Bands und u.a. Tom Waits für Beats sorgte.
Bewertung: 9/12
Leserbewertung: 9.5/12
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