Galliano
4

Was wurde nur aus den einstigen musikalischen Vorreitern des trendy Acid Jazz, vor zwei Jahren noch das britische Coolness-Aushängeschild, und jetzt weitgehend verdrängt von Drum`n`Bass, House, Intelligent Techno und nicht zuletzt TripHop? Die einen driften ab in seichte Pop-Gefilde (Brand New Heavies), andere erkennen die Zeichen der Zeit und lassen ihre alten Hits von angesagten House-DJ`s remixen (Incognito), wieder andere verschwinden in der Versenkung (Omar), oder sie machen einfach weiter ihr cooles Ding – wie Galliano. Das vierte Album in acht Jahren konzentriert sich mehr denn je auf das, was sie seit jeher am Besten können: Gefühlvolles Mixen von Funk, Soul, Folk, Jazz, HipHop und Gospel-Tunes, stimmiges Arrangieren der Einzelteile zu einem sehr tanzbaren Ganzen, und vor allem grundsolides Songwriting, welches die Stücke selbst beim 50. Hören nicht langweilig erscheinen läßt. Von den Gründungsmitgliedern sind nur noch Frontmann Rob Galliano, Sängerin Valerie und Perkussionist Constantine übrig, der Rest sind neue Mitstreiter, die sich aber nahtlos und gut in die schon oft ausgewechselte Besetzungsliste einreihen. „4“ ist zwar kein solcher Klassiker wie „The Plot Thickens“, aber trotzdem schweinegut.