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    Big Scenic Nowhere
    The Long Morrow

    VÖ: 14.01.2022 | Label: Heavy Psych Sounds/Cargo
    Text:
    Big Scenic Nowhere - The Long Morrow

    Fu-Manchu-Gitarrist Bob Balch und Gary Arce, Gitarrist bei Yawning Man, haben sich erneut zu langen Jam-Sessions getroffen und dieses Mal richtige und richtig gute Songs daraus gemacht.

    Balch und Arce werden kaum einen Monat der vergangenen drei Jahrzehnte verbracht haben, ohne mit anderen kalifornischen Desert Rockern in einem vernebelten Proberaum gestanden und sich in einen Rauschgespielt zu haben. Soweit das Klischee, das in diesem Fall
    vermutlich nicht weit von der Wahrheit entfernt ist. Sicher ist, dass sich Balch und Arce im November 2019 mit Schlagzeuger Bill Stinson, der ebenfalls bei Yawning Man spielt, und Mos-Generator-Frontmann Tony Reed zu einer Session trafen. Das Quartett nahm an drei Tagen etliche Stunden an neuem Material auf. Einen Teil davon hatten Big Scenic Nowhere bereits für die drei Songs umfassende „Lavender Blues-EP“ genutzt, die vor etwas mehr als einem Jahr erschien und die Jan Schwarzkamp in VISIONS 332 nicht zu Unrecht als „Mucker-Prog der langweiligeren Sorte“ beschrieb. Aus den gleichen Sessions schufen Big Scenic Nowhere nun auch das Album „The Long Morrow“, das weniger roh, dafür durchdachter und produzierter klingt und eben nicht nach nebligen Stoner-Psych-Prog-Jams, sondern nach nebligen Stoner-Psych-Prog-Songs. Tony Reed bastelte aus den langen Aufnahmen Songs, fügte Text hinzu und änderte ein paar Dinge. Außerdem nahm Balch seine Gitarrenparts zuhause noch mal neu auf. So entstand etwa das kurzweilige „LeDu“, das in weniger als drei Minuten mit melodiösem Baroness Led-Zeppelin-Rock auf den Punkt kommt. Auch die neue Version des „Lavender Blues“-Titeltracks fasst sich auf The Long Morrow kurz: Auf der EP erstreckt sich das Stück über 13 Minuten, hier benötigt der nun „Lavender Bleu“ betitelte Song nur etwas mehr als fünf Minuten und vereint dazu noch das sechseinhalbminütige „Labyrinths Fade“ in sich. Der erste Part von „Lavender Bleu“ dreht sich schwebend um die etwas langsamer gespielte, mäandernde Gitarrenmelodie von „Lavender Blues“ und geht dann fließend in den zweiten Teil über, der ohne Umwege die Riffs von „Labyrinths Fade“ aufgreift. So kompakt funktioniert der Song auch für Leute, die nicht auf Mucker-Prog stehen. Die kommen im epischen Finale und dem fast 20-minütigen Titelstück auf ihre Kosten. Der Song, in dem Ex-David-Bowie– und nun The-Cure-Gitarrist Reeves Gabrels und der ehemalige Opeth-Keyboarder Per Wiberg zu hören sind, schreitet vorsichtig und erhaben voran, bis Gitarren-Riffs und Reeds Gesang übernehmen, eine Gitarre gniedelt und sich danach alles in endlosen Weiten verliert – was als finale Ausnahme für Spaß sorgt.

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    The Waydown

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