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    At The Gates
    The Nightmare Of Being

    VÖ: 02.07.2021 | Label: Century Media/Sony
    Text:
    8 / 12
    At The Gates - The Nightmare Of Being

    Die Erfinder des Melodic Death Metal weiten ihren Sound konsequent aus, ohne Rücksicht auf Hörgewohnheiten und Erwartungshaltungen.

    „Melodic Death Metal“ ist eigentlich ein Paradoxon – schließen sich Death Metal und Melodien nicht per se aus? Die Mitbegründer dieses Sounds haben allerdings spätestens mit ihrem Genre-Klassiker „Slaughter Of The Soul“ 1995 bewiesen, dass ein mehr an Gitarrenmelodien nicht zwangsläufig zu Lasten der Giftigkeit gehen muss. 26 Jahre später ist das Fundament von At The Gates nach wie vor rasantes Riffing und Drum-Gehacke, allerdings haben sie den technischen Aspekt hochgefahren und den Einsatz von genrefremden Elementen ausgeweitet. Dabei fängt alles recht klassisch an: Das epische Intro könnte exakt so auch ein frühes Metallica-Album einleiten und bereitet den sicheren Hit „Spectre Of Extinction“ vor, dem das ähnlich geradlinige „The Paradox“ folgt. Spätestens ab „Garden Of Cyrus“ wird es aber trippig – Saxofon über einem 7/4-Beat hat man im Death Metal zuvor noch nicht gehört. In der Folge gesellen sich dazu Piano-Einschübe, Streicher, orientalische Melodien und psychedelische Anwandlungen. Leider kann Sympathieträger Tomas „Tompa“ Lindberg stimmlich nicht ganz mit der musikalischen Entwicklung mithalten – sein galliges Gefauche hat zwar Druck, wirkt aber im Kontext etwas eindimensional. Erfreulich aber, dass At The Gates im Gegensatz zu den Weggefährten von In Flames oder Arch Enemy nie der Versuchung der Massenanbiederung erlegen sind.

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