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    The Mighty Mighty Bosstones
    When God Was Great

    VÖ: 07.05.2021 | Label: Hellcat/Epitaph
    Text: Jonathan Schütz/Dennis Drögemüller
    The Mighty Mighty Bosstones - When God Was Great

    Vier-Ohren-Test

    The Mighty Mighty Bosstones untermauern mit ihrem elften Album, wieso sie noch nicht in Rente müssen. „When God Was Great“ ist mit einer Laufzeit von einer Stunde zwar deutlich zu lang geraten, ansonsten handelt es sich aber um eine nahezu durchgehend starke Platte. Natürlich atmet die Musik der Bostoner weiterhin den unnachahmlichen Skapunk-Geist der vergangenen Jahrzehnte, die Truppe um Frontmann Dicky Barrett gönnt sich auf „When God Was Great“ aber zunehmend Verschnaufpausen. Die haben mit Punk zwar nur wenig gemein, mit ihnen inszeniert sich die Band aber als Beobachter einer kriselnden Welt und eines Heimatlandes voller Polizeigewalt. Das schlägt sich vor allem im musicalhaften und grandiosen „The Killing Of Georgie (Part III)“ nieder, das neben dem punkigen „I Don’t Believe In Anything“ zu den Highlights des Albums gehört. Demgegenüber stehen zurückgelehnte Stücke wie „Long As I Can See The Light“. Alle vorherigen 14 Songs werden jedoch vom abschließenden Klassentreffen „The Final Parade“ überboten. Darin bringen die Bosstones mit Zeilen wie „We’d play around/ With our punk rock reggae sound/ ‚Cause sometimes dancing is all you’ve got“ mal eben die Essenz eines Genres und die Bedeutung dieses Albums in unsteten Zeiten auf den Punkt. 8/12 Jonathan Schütz

    Mit dem Panzer der guten Laune einmal quer übers Krisengefühl: Die Bosstones merken nix mehr. Auch lustig, wenn ausgerechnet derjenige aus der Redaktion, der Ska-Punk wohl am wenigsten für Deppenmusik hält, erklären darf, warum das hier nicht egal, sondern unangenehm ist. Es liegt natürlich auch an der Fallhöhe: Die Bosstones waren vor gut 30 Jahren Gründerväter und sowas wie das sozialkritische Gewissen des Genres, dann Hit-Lieferanten, irgendwann zumindest noch eine verlässliche Größe. Und heute? Die Pandemie legt überall die Defekte der Gesellschaft offen – und die Bostoner machen mit dickfelliger Bräsigkeit eine Platte, die sich vor lauter sonnigem Trompeten-Schmäh, Straßenschmutz-Simulation und Schlager-Ska so gar nicht mehr spürt. Es hätte keinen besseren Moment gegeben, nochmal etwas vom alten Irish-Pub-Schläger-Vibe zu kalifornischem Bläsersatz wiederzuentdecken, der Alben wie das Debüt „Devil’s Night Out“ (1989) auszeichnete. Stattdessen konserviert „When God Was Great“ ausgelutschte Genre-Klischees und suhlt sich in dick produziertem Nostalgie-Kitsch. Klar, klang bei Kollegen wie Reel Big Fish oder Less Than Jake zuletzt kaum besser – aber muss man die Erstarrung der eigenen Szene so nachdrücklich untermauern? 4/12 Dennis Drögemüller

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