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    Dinosaur Jr.
    Sweep It Into Space

    VÖ: 23.04.2021 | Label: Jagjaguwar/Cargo
    Text:
    Dinosaur Jr. - Sweep It Into Space

    Während die Welt brennt, sitzen Dinosaur Jr. mit Sonnenbrillen im Gesicht im Liegestuhl am Rand und schlürfen ein kaltes Dosenbier ihrer Hausmarke: Indierock Deluxe.

    Dem wortkargen Gniedelkönig J Mascis und seinen Mitstreitern deshalb Gleichgültigkeit zu unterstellen, wäre grundverkehrt. Es ist vielmehr eine fruchtbare Ebene ruhigen Selbstverständnisses, von der aus Mascis, Lou Barlow und Murph operieren. In Songs wie dem Opener „I Ain’t“ ist der Blick scharf nach innen gestellt, ohne über das Entdeckte übermäßig zu verzweifeln: „I ain’t get along“, wiederholt Mascis und weiter: „I can’t take it, can’t quite place it, I won’t make it along“. Es klingt verständnisvoll, wie er das in gewohnt abgeklärtem Ton singt, der zu sagen scheint „so fühlt es sich an, daran ist nichts zu ändern und deshalb müssen wir da durch“. Dem Gesang immer dicht auf den Fersen folgt seine Sologitarre, nie um den perfekt passenden, instrumentalen Nebensatz zum bereits Gesagten verlegen. Es ist ein einzigartiger Dialog, der vor allem im ersten Song von „Sweep It Into Space“ zelebriert wird. Ist „I Met The Stones“ noch von härteren Gitarren angetrieben, klingt „I Ran Away“ auf beschwingte Art countryesk, was auch an Kumpel und Co-Produzent Kurt Viles Gitarrenarbeit liegt, der für den Song zur zwölfsaitigen Akustikgitarre greift. Das folgende „Garden“ ist eines der beiden traditionell fest eingeplanten Barlow-Stücke, erkennbar daran, dass die Grundstimmung plötzlich gediegener wirkt. Es ist ein anderer Herzschlag, der seine Songs belebt, auch wenn Mascis erstmals an der Erarbeitung des Schlagzeugparts beteiligt war. Im Gesamtkontext ergibt sich so ein Ruhepol, den der Bassist Mascis‘ Songs entgegensetzt. Auch „You Wonder“, Barlows zweiter Beitrag, strahlt diese charakteristische, erhabene Melancholie aus, die daran erinnert, dass seine Zweitband Sebadoh nur ebenso viele Mitglieder entfernt ist. „And Me“ leiht sich dann die The Cure-Gitarren aus „Inbetween Days“ für einen weiteren beschwingten Ausflug in beinahe poppige Gefilde. Getoppt wird der noch von „Take It Back“, einem Stück, das Mascis am Klavier komponierte und das seines vorwitzigen Sologitarren-Alter-Egos wegen doch nie zu süßlich ausfällt. „Walking To You“ huldigt genüsslich verzerrten Gitarren. Ihr zwölftes Album ist kein zweites „You’re Living All Over Me“, aber Dinosaur Jr. sind auch nach 37 Jahren immer noch dieselben. Genau aus diesem Grund tut es so gut, sich zwölf Songs lang zu den Typen in den Liegestühlen setzen zu können, die zwar nicht viel reden, aber absolute Meister darin sind, Gefühle in Indierock zu verpacken.

    weitere Platten

    I Bet On Sky

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