Remember Sports
Like A Stone

Remember Sports – das klingt wie ein Satz, den sich die Mitglieder der 2012 am College gegründeten Band in Erinnerung an geteilte Jugendtraumata zuraunen. Keine Ahnung, ob Sängerin und Gitarristin Carmen Perry früher oft als Letzte auf der Bank saß. Doch Selbstzweifel und Ängste hängen immer wieder wie dunkle Regenwolken über dem vierten Album des Quartetts. Dazu fallen Remember Sports mit einem melancholisch-eingängigen und sympathisch unaufgeräumt wirkenden Indierock ins Haus, der bratzig poltert, punkig losspurtet und gerne ein wenig neben der Spur liegt wie der Gesang Perrys oder die widerspenstigen, beinahe parodistischen Solos, die Gitarrist Jack Washburn seinen sechs Saiten regelmäßig abringt. Aber Remember Sports sind längst keine College-Kids mehr, denen es nur um Radau und Tempo geht. Während das Midtempo-Stück „Eggs“ ein wenig Roots-Flair einfließen lässt, ist „Materialistic“ – abgesehen von Washburns störrischer Gitarre – eine flirrende Ballade mit lieblichen Harmoniechören. „Out Loud“ entfaltet zu pulsierendem Synthesizer und silbrigen Akkorden geradezu epische Dimensionen, akzentuiert durch überraschend theatralische Ausbrüche von Perry. Am Ende steht das countryesk schunkelnde „Odds Are“, das trotz Wehmut und Bitterkeit auf einer optimistischen Note endet. Dazu lässt Washburn seine Gitarre noch-mal aufheulen – schön schräg, so wie diese Platte.