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    Wolf & Cub
    Nil

    VÖ: 20.11.2020 | Label: Part Time/Remote Control/Import
    Text:
    Wolf & Cub - Nil

    Eine Verlierergeschichte mit Happy End: Waren Wolf & Cub aus guten Gründen in Vergessenheit geraten, feiern die psychedelischen Rocker mit dem Hang zum Dance-Punk ihr Comeback mit einem gelungenen vierten Album.

    Wer Mitte der 00er Jahre beim beginnenden Heavy-Retro-Hype um Wolfmother gut aufgepasst hat, dem sind Wolf & Cub mit ihrem Debütalbum „Vessels“ und den Singles „Steal Their Gold“ und „This Mess“ noch in Erinnerung. Die Band landete ausgerechnet beim britischen Post-Punk- und Shoegaze-Label 4AD, bestach mit zwei Schlagzeugern und spielte in großen Clubs als Support für Wolfmother auch in Deutschland. Doch schon das zweite Album der Australier – „Science And Sorcery“, 2009 – erschien nur noch in der Band-Heimat, verspätet in Kanada. „Heavy Weight“, das dritte, ging passend zum Cover, das einen Ertrinkenden zeigt, 2013 komplett unter. Es folgte, was folgen musste: das Ende der Band für knapp sieben Jahre. Und jetzt aus dem Nichts: „Nil“. Die Band hat mit Jonathan Boulet einen neuen (und nur noch einen) Schlagzeuger, der die Platte aufgenommen, gemastert und gemixt hat, produziert hat sie die Band und Sänger und Gitarrist Joel Byrne bringt sie über sein Label Part Time raus. „Nil“ ist das Produkt von vier Enddreißigern, die unabhängig machen, was sie wollen. Rückblickend empfinden sie „Heavy Weight“ „als etwas, das mehr kommerzielles Potenzial hatte als alles, was wir zuvor gemacht haben“, so Byrne. „Es hat uns aus der Bahn geworfen, als das nicht den Erwartungen gerecht wurde. ‚Nil‘ ist das Resultat davon, gegen jene Berechnung anzugehen, die hinter ‚Heavy Weight‘ steckte.“ Wohlgemerkt: „Heavy Weight“ ist kein schlechtes Album, es fehlen ihm nur einige Kanten. Obendrein ist es nicht psych-poppig genug, um den Kollegen Tame Impala in der Spotify-Weltherrschaft zu folgen. Nil bringt die Kanten zurück. Der Opener „Blue State“ ist ein Dance-Rock-Brecher mit basslastigem Groove, drückender Bass-Drum und Kuhglocke – Kasabian und Death From Above 1979 lassen grüßen. Nach gut drei Minuten gewinnt die E-Gitarre die Überhand. Wolf & Cub sind jetzt heavy. Das nicht mal zweiminütige „Level“ ist Art-Punk, „Losing Touch“ so Hardcore-Punk wie die Band noch nie war. Auch das abschließende „Bleed Generation“ ist nah am Punk, klingt wie eine Kollision zwischen Black Rebel Motorcycle Club und The Clash. Straight und heavy sind auch „Close To The Edge“ und „Light Of The Morning“. Dazwischen vergessen Wolf & Cub trotzdem nicht ihr Talent für Ruhigeres, Psychedelisches. „Witch Trails“ etwa ist ein düsterer Western-Trip und „Desperate“ psychedelisch mäandernder No-Wave mit knochentrockenem Beat.

    weitere Platten

    Heavy Weight

    VÖ: 13.09.2013

    Vessels

    VÖ: 30.03.2007