Anders als der okkult angehauchte Bandname vermuten lässt, sind Black Sabbath-Anleihen auf „Electrical Storm“ eher rar gesät. Stattdessen bewegen sich die Österreicher meist am poppigen Ende des Stoner-Rock-Spektrums; wildern teils eher bei den Foo- als den Truckfighters, auf deren Label Fuzzorama ihr Album erscheint. Fast genau sechs Jahre nach ihrem Debüt „The Unmountable Stairs“ haben Witchrider nur vorsichtig an einigen Stellschrauben gedreht: ein paar elektronische Elemente hinzugefügt, den Regler am Fuzz-Pedal weiter Richtung Anschlag, dafür aber eben auch mehr Platz für eingängige Riffs und Stadion-Refrains. Diese Symbiose funktioniert am besten in den direkteren Songs wie „Shadows“ und „You Lied“, deren Melodien mit dem nächsten Rockradio-Sendeplatz liebäugeln. Insgesamt hätten die knapp 50 Minuten Spieldauer jedoch ruhig gestrafft werden können, nur zwei der elf Songs bleiben unter der Vier-Minuten-Marke. Mäandernde Midtempo-Stücke wie „First You Break“ nehmen dem Album in der zweiten Hälfte deshalb ein wenig Wind aus den Segeln. Dafür setzt der Closer „The Weatherman“ nochmal einen atmosphärischen Schlusspunkt: Sänger Daniel Dorninger packt seine beste Josh Homme-Impression aus und die Band kombiniert Sitar, ominöses Drumming und Piano zu einem Abschluss, der so ähnlich wohl auch während einer Desert Session stattfinden könnte.
weitere Platten
Unmountable Stairs
VÖ: 14.11.2014
The Return Of The Fuzzsplit, Volume 1
VÖ: 29.08.2014